Hattingen. Nach der Auflösung des NRW-Landtages: Die kleinen Parteien beraten über ihre Kandidaten
Die Überraschung nach dem plötzlichen Aus des NRW-Landtages am vergangenen Mittwoch ist nach wie vor groß. Nach gerade einmal 22 Monaten scheiterte die rot- grüne Minderheitsregierung und Nordrhein-Westfalen bereitet sich auf Neuwahlen im Mai vor.
Nachdem Rainer Bovermann (SPD) und Regina van Dinther (CDU) bereits am Donnerstag im Gespräch mit der Hattinger Zeitung erklärten, dass sie im Wahlkreis 105 (Hattingen, Schwelm, Sprockhövel und Wetter) erneut für den Landtag kandidieren wollen (wir berichteten), herrscht bei den kleineren Parteien noch Unklarheit. „Unsere Partei wird sich in naher Zukunft zusammensetzen und darüber beraten, wie wir uns auf die Landtagswahlen vorbereiten“, beschreibt Gilbert Gratzel von der FDP die gegenwärtige Situation. Zwar gebe es durchaus schon Ideen für mögliche Wahl-Kandidaten, überlegt Gratzel, jedoch zu einem so frühen Zeitpunkt noch nichts Konkretes: „Mehr kann ich bis jetzt nicht zu diesem Thema sagen.“ Bei den Landtagswahlen 2010 hatte Marc Bartrina für die FDP im gesamten Wahlkreis 4,8 Prozent, in Hattingen 4,3 Prozent der Stimmen erhalten.
Die Grünen schickten im Mai vor zwei Jahren Thomas Schmitz ins Rennen -- 11,2 Prozent der Wähler entschieden sich im Wahlkreis Hattingen, Schwelm, Sprockhövel und Wetter für den Grünen-Kandidaten, 10,5 Prozent in unserer Stadt. Für die Wahlen am 13. Mai habe man sich noch nicht festgelegt, so Grünen-Ortsverbandssprecher Oliver Degner. Allerdings läuft es wohl auf den Fraktionsvorsitzenden im Kreis, Paul Frederik Lang, hinaus. „Er hat mir gesagt, dass er sich aufstellen lassen wird.“
Die Links-Partei erlangte 2010 mit Kandidatin Funda Öztürk im Wahlkreis 4,7 Prozent, auf städtischer Ebene 5,0 Prozent. Jetzt bereitet sich die Partei auf die Wahl im Mai vor. „Wir haben bereits eine Wahlversammlung einberufen, dort werden wir erst einmal schauen, wer überhaupt kandidieren möchte“, weiß Christian Preuß von der Linkspartei. Mehr könne auch er zu einem so frühen Zeitpunkt noch nicht sagen, entschuldigt Preuß, ist jedoch sicher: „Es wird spannend.“
Mit großer Spannung sieht auch die Piratenpartei der kommenden Landtagswahl entgegen. Nach dem Einzug in den Berliner Landtag hoffen die Piraten, in diesem Jahr auch in den Landtag von Nordrhein-Westfalen vorzudringen. „Am Wochenende haben wir einen Parteitag in Münster einberufen“, sagt Benjamin Ruba von der Piratenpartei im EN-Kreis. Dort werde dann über mögliche Kandidaten beraten.