Hattingen. Die Fahrstuhlanlage im Altstadtparkhaus ist immer noch außer Betrieb. Die Parkgebühren wurden aber schon erhöht.

Wer die oberen Stockwerke des Altstadtparkhauses erreichen will, ist seit fast eineinhalb Jahren auf das Treppenhaus angewiesen. Wo einst die Fahrstuhltüren waren, blockieren seit 16 Monaten Holzplatten mit der Aufschrift „Wegen Vandalismus außer Betrieb“ den Zugang zum Aufzug.

Aufgrund ständiger Beschädigungen durch Vandalismus hatte die Stadt die Notbremse gezogen und die Anlage komplett dicht gemacht. Der öffentliche Protest brachte im vergangenen Dezember letztlich die politische Einsicht (wir berichteten): Der Aufzug muss wieder geöffnet werden. Bedingung: Die Installation einer Videoüberwachung (auf den Fahrstuhl gerichtet und im Inneren), um zukünftig potenzielle Vandalen abzuschrecken. Die Reparatur des defekten Aufzugs und die Installation der Videoüberwachung wurden im Haupt- und Finanzausschuss mit 35 000 Euro kalkuliert. Kosten, die die Parkhausnutzer tragen sollen. Dazu wurden zum 1. Januar die Parkhausgebühren von 50 Cent auf 60 Cent je angefangene halbe Stunde erhöht. Zum Vergleich: Im Parkhaus Reschop Carré werden 50 Cent pro angefangene halbe Stunde fällig.

Während die Kunden des Altstadtparkhauses bereits seit Jahresbeginn zehn Cent mehr berappen müssen, steht der Fahrstuhl nach wie vor still. Für viele Parkhauskunden ist die Tarifanhebung offenbar zu verschmerzen. Nur auf den Anzug wollen die meisten nicht verzichten.

Preiserhöhung in Ordnung.

„Mir ist die Preiserhöhung eigentlich egal. Die 60 Cent sind ja immer noch weitaus weniger als in anderen Städten. Dass der Fahrstuhl so lange außer Betrieb ist, ist sehr ärgerlich“, sagt Industriemechaniker Dominik Bauer (28). Die Preiserhöhung verschmerzen kann auch Anette Wiegand (58). „Nur der Aufzug fehlt dann doch schon manchmal.“ Dass die Anlage umfangreich mit Videoüberwachung ausgestattet werden soll, findet die Ärztin, die täglich zwischen Dortmund und Hattingen pendelt, in Ordnung. „Ohne geht es ja anscheinend nicht. Jedes Mal, wenn ein größeres Fest in der Stadt war, ist irgendwas anderes kaputt.“

„Die Preiserhöhung ist o.k. wenn alles funktioniert und auch sauber ist“, findet auch Krankenschwester Stephanie Reuter (40).

Stadtsprecherin Susanne Wegemann verweist auf die kurze Zeit, die seit dem Beschluss im Stadtrat vergangenen ist. „Es wurde nie gesagt, dass der Aufzug pünktlich zum Jahresbeginn fertig sein würde. Das ist in den wenigen Wochen gar nicht zu bewerkstelligen gewesen.“ Dass die Gebühren dennoch jetzt schon erhöht wurden, diene auch der Finanzierung der Videoüberwachung. Die mache schließlich einen spürbaren Anteil an den insgesamt 35 000 Euro aus. Wann die Aufzuganlage wieder in Betrieb genommen wird, konnte Wegemann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.