Hattingen.

Früher pflanzte man Holunder zum Schutz gegen böse Geister und gegen den Blitzeinschlag, die moderne Medizin erkennt inzwischen seine gesundheitliche Wirkung an.

Gerade haben wir die Badehose in den Schrank gelegt und die Flossen im Keller verstaut, da packen andere ihre Koffer. Die Zugvögel machen sich allmählich auf den Weg gen Süden. Den Drosseln, Störchen und Mauerseglern wird es hier zu ungemütlich, sie ziehen in wärmere Gefilde. Wenn es auch tagsüber noch einigermaßen warm ist, so künden uns die Nächte doch vom herannahenden Herbst. Langsam neigt sich der Sommer dem Ende zu. Vieles ist nun schon reif, eine Folge des diesjährigen frühen und warmen Frühjahrs und des anschließenden feucht-warmen Sommers.

Qualität der Rohware muss stimmen

Schauen wir uns die Natur einmal genau an, so zeigt sich uns ein reifer Früchtestand an Sträuchern und Hecken. Birnen, Äpfel, Pflaumen, Brombeeren, Zwetschgen und Trauben sind nun reif und füllen üppig unsere Obstschalen. Was nicht direkt verzehrt werden kann, wird in vielen Haushalten konserviert.

Grundsätzlich gibt es folgende Möglichkeiten: einfrieren, entsaften, einkochen, Marmeladen, Konfitüren, Mus oder Gelees herstellen, einlegen in Alkohol, Likörherstellung oder Obstweinbereitung. Welches Verfahren Sie auch wählen, eine gute Qualität der Vorräte erhält man nur, wenn die Qualität der Rohware stimmt. Demnach sollten nur ausgereifte Früchte verwendet und möglichst direkt nach der Ernte verarbeitet werden.

Übrigens: Nicht alles was wir Beere nennen, ist auch wirklich eine Beere. Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren zum Beispiel gehören botanisch nicht zur Familie der Beeren. So ist die Erdbeere eigentlich eine Sammelnussfrucht, Brombeeren und Himbeeren hingegen sind Sammelsteinfrüchte. Zu den Beeren gehören dafür – man höre und staune – Bananen, Orangen, Melonen und Kiwis.

Aktives Immunsystem

Nun aber zurück zu den reichlichen Gaben unserer Obstbäume und -sträucher. So gilt der Holunder als wahres Wundermittel. Der Mensch machte schon immer in Erkältungszeiten von den Fähigkeiten des Holunders Gebrauch.

Die moderne Medizin erkennt inzwischen seine großartige gesundheitliche Wirkung an. Man weiß, dass Holunder gegen Krebs und Herzinfarkte vorbeugt. Die im Holunder enthaltenen Spurenelemente (u.a. Zink) und Vitamine (besonders Vitamin C) aktivieren das Immunsystem gegen Erkältungen.

Früher pflanzte man den Holunder zum Schutz gegen böse Geister und gegen den Blitzeinschlag rund ums Haus. Zudem nahmen die Menschen früher an, dass Tote erst dann ihre Ruhe fanden, wenn ein auf das Grab gepflanzter Holunder-Strauch zu wachsen begann.

Wenn Sie Ihre Früchte gerne zu einem Saft verarbeiten möchten, so sollten Sie sich den 8. Oktober vormerken. An diesem Tag wird das Saftmobil auf dem Hof der Biostation in Betrieb genommen, bitte frühzeitig anmelden.

Bei Mücken uns Wespen ruhig bleiben

Noch ein Wort zu reifen Früchten: Wer auf der Veranda ein leckeres Stück Pflaumenkuchen genießen will, teilt dies mit kleinen schwarz-gelben Stechinsekten. Der durchwachsene Sommer sorgt derweil für besonders hungrige Stechtiere. Sobald die Sonne scheint, legen sie los und suchen eifrig nach Nahrung.

Tipp: Bewahren Sie Ruhe, schlagen Sie nicht nach den Tieren. Anpusten oder eine leichte Handbewegung sollten reichen. Hektik macht sie ängstlich und aggressiv. Mücken und Wespen sind wichtige Glieder der Nahrungskette. So füttert der Gartenrotschwanz Junge meist mit Wespen und Spinnen.