Hattingen.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe zählte 98 500 Besucher im Jahr 2010– trotz der Helden-Ausstellung kamen damit weniger als im Vorjahr. Museumsleiter Robert Laube macht Ausfälle im Programm dafür verantwortlich.

98 500 Menschen haben im Jahr 2010 das Industriemuseum besucht. „Mit der Bilanz kann ich gut leben“, sagt Museumsleiter Robert Laube. Zum Vergleich: 2009 waren es 104 000 Besucher – ohne Helden. Die haben Laube und sein Team aber schwer beschäftigt, denn sie hielten Einzug in die Gebläsehalle. Zudem wurde der historische Teil renoviert.

Und saniert wird auch in Zukunft – die Infrastruktur und die Gebäude profitieren von der Helden-Ausstellung, in die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) 1,5 Millionen Euro investierte. Es war ein Schwergewicht im Jahr der Kulturhauptstadt.

Aktionen wegen Sicherheitsbedenken abgesagt

Für die geringere Besucherzahl nennt der Museumsleiter mehrere Gründe, die direkt mit der Helden-Ausstellung zusammenhängen. „Es gab in diesem Jahr keine großen Veranstaltungen, die tausende Menschen zu uns gezogen haben“, sagt Laube. Und das Industriemuseum lebe eben auch von Sonderausstellungen und dem Veranstaltungsbetrieb. Denn damit bleibt es auch im Gedächtnis der Menschen. So hätten weitere Anlässe gefehlt, warum jemand ins Museum komme.

Und es gab Ausfälle im Programm. Etwa der „Mitmenschentag 2010“ der abgesagt werden musste – wegen Sicherheitsbedenken bei so einer Großveranstaltung in Folge der Katastrophe bei der Loveparade in Duisburg. 10 000 Besucher hatte der LWL im September erwartet.

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Ein weiterer Aspekt sei die Größe der Helden-Ausstellung und der Aufwand, der damit verbunden ist. Vorbereitung sowie der Auf- und Abbau hätten einen Ausfall von etwa vier Monaten bedeutet, erläutert Robert Laube. Zeit, die fehlt für Veranstaltungen und zusätzliche Publikumsmagneten. Vom Platz gar nicht zu sprechen – denn die Halle war eins mit den Helden.

Comedy-Duo Mundstuhl wird erwartet

Trotz der Abwärtstendenz spricht Robert Laube von einem „gigantischen Erfolg“. Sie hätten die Zahl der Besucher fast gehalten. Allerdings habe er schon eine Zäsur festgestellt, als er die Besucherzahlen gesehen habe. Denn mehr als 90 000 Menschen seien wegen der Helden gekommen, der Rest wegen des sonstigen Programms. Dennoch ist es Laube wichtig zu betonen: „Zwei Drittel aller Besucher waren zum ersten Mal da.“ Auch das sei ein Erfolg, wenn Menschen primär wegen des Museums gekommen seien.

Mit Blick auf 2011 hat das Museum wieder Platz für ein breit gefächertes Programm, das Kultur, Natur und Geselligkeit mischt. Das Comedy-Duo Mundstuhl kommt am 5. Februar – „das wird eine feine Sache“, sagt Hallenmanagerin Gunda Otholt. Knebels Affentheater ist bereits ausverkauft. Im April spielt die Rhein-Ruhr-Philharmonie ihr Frühjahrskonzert und es gibt den Karneval mit der Lebenshilfe. Für das Theaterstück Woyzeck (18. Januar) wünscht sie sich noch mehr Besucher für die Schülervorstellung.

Und nicht zu vergessen: „Alles Kopfsache“, die Ausstellung zu Hut und Helm.