Das Industriemuseum Henrichshütte ist eine von fünf Drehscheiben der Extraschicht am 27. Juni.

Schnöde Industriebauten mal von ihrer ästhetisch-künstlerischen Seite sehen: Diese Gelegenheit haben Interessierte am Samstag, 27. Juni, bereits zum neunten Mal bei der Extraschicht, der Nacht der Industriekultur.

Als eine von fünf Drehscheiben fungiert in diesem Jahr das LWL-Industriemuseum Henrichshütte. Die Verbindung von Natur und Industrie bildet den Schwerpunkt der Inszenierungen auf dem Gelände des ältesten Hochofens im Revier. „Unser Konzept ist es, die Menschen zu überraschen und ihnen etwas zu zeigen, was sie noch nicht gesehen haben”, umreißt Erich Auch, künstlerischer Leiter der Extraschicht, das Konzept.

Am Industriemuseum heißt es von 18 bis 2 Uhr „Zurück zur Natur”: Weinbergschnecke Maurice und die musizierenden Hühner „Cocktales” sorgen für märchenhaftes Flair. Fünf Gärten laden ein, durch unterschiedliche Welten zu flanieren. Birgit Diermann vom LWL-Industriemuseum zeichnet für die Gestaltung der grünen Oasen verantwortlich. Der Wäschegarten lädt zum Nachdenken ein. Im Malgarten werden die Besucher aufgefordert, mit Straßenmalkreide die Grünfläche wachsen zu lassen. Die ehemaligen Schlackenpfannen können im Glockengarten erkundet werden. Auch musikalisch bleibt es natürlich. Das 1. Wiener Gemüseorchster stellt unter Beweis, welche Klänge der Lauchgeige oder der Karottenflöte zu entlocken sind. In der neuen Gebläsehalle spielt das Stahlquartett aus Dresden. Erstmals wird auch die Möllerung bespielt: Die Schächte bilden die Kulisse für die Aufführung „Gallery of broken dreams and new hope” von Monika Ortmann und Rolf Dennemann.

Im Bessemer Stahlwerk zeigt der WDR Kurzfilme aus den 1950er und 60er Jahren. Krönendes Finale bildet das Himmelstheater der französischen Gruppe „Plasticiens Volants”.

Die historische Ruhrtalbahn verbindet die Henrichshütte mit der Zeche Nachtigall in Witten.