Hattingen. Der Verkehr in Hattingens Südstadt ist seit Jahren ein Diskussionsthema. Jetzt gibt es zehn Maßnahmen. Das sorgt für Reaktionen der WAZ-Leser.
Sperrung, Einbahnstraße, weniger Parkplätze und mehr: Zehn Maßnahmen des neuen Verkehrskonzepts sollen Autos aus Hattingens Südstadt raushalten. Darüber hat die WAZ in dieser Woche berichtet – und unsere Leser haben eine Meinung dazu.
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Nicht in blinden Aktionismus verfallen
Dass sich etwas in Sachen Verkehr und Parkraum in der Südstadt tun muss, steht wohl außer Frage. Wenn ich aber so lese, was alles gesperrt werden soll, frage ich mich, wo sollen die vielen Pkw hin? In vielen Städten wird dieses Problem diskutiert und der Tenor der Sache ist: Fußgänger und Radfahrer rein und Autos raus. Dabei wird vergessen, dass die Bürger und Bürgerinnen in der Regel ihr Auto als „Gebrauchsgegenstand“ haben, also auch nutzen müssen. Jetzt in blindem Aktionismus zu verfallen, bringt niemandem etwas und macht das Chaos noch größer.
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Warum wird nicht erst einmal an anderer Stelle angefangen? Da wäre zunächst die Nutzung von Garagen (zugegeben, in der Südstadt gibt es nicht allzu viele davon). Es gibt ein Bundesgesetz, wobei die Zweckentfremdung von Garagen zu Bußgeld führen kann. Interessiert die Städte aber nicht. Bei ordentlicher Nutzung von Garagen würden schon etliche Autos von der Straße verschwinden.
Peter Klusmann
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Empfehlungen korrekt umsetzen
Es ist sicher zu begrüßen, dass der Radverkehr im Südviertel gestärkt werden soll. Die auch angekündigten Angebots- bzw. Schutzstreifen sind jedoch keine Verbesserung. Bestes Beispiel ist dafür die Schulstraße, auf der es immer wieder zu gefährlichen Überholmanövern kommt, und das nicht nur aufgrund der Fehler der Fahrzeugführer, sondern weil die Angebots-/Schutzstreifen eben nicht so gestaltet wurden, wie es die Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) vorgeben. Daher ist es wichtig, diese Empfehlungen im Südviertel korrekt umzusetzen und auf den auch hier einzuhaltenden Mindestüberholabstand von 1,5 Metern sei es durch Schilder oder Plakate hinzuweisen. Ansonsten ist das vielleicht gut gemeinte Ziel der Förderung des Radverkehrs gefährdet.
Jürgen Lindenberg
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