Hattingen. Die Zahl der Corona-Infizierten im EN-Kreis und in Hattingen steigt. Die Hausarztpraxen sind darauf mit verschiedenen Vorkehrungen vorbereitet.

Die Corona-Zahlen im Ennepe-Ruhr-Kreis und damit in Hattingen steigen. Das zeigen aktuelle Statistiken – und auch eine Abfrage in Arzt-Praxen in Hattingen. Die Ärzte treffen Vorkehrungen.

Seit etwa sechs Wochen sind steigende Fallzahlen von Covid-19 im Meldewesen zu verzeichnen, sagt die Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert-Koch-Instituts. Insgesamt seien die Covid-19-Inzidenzwerte aber weiterhin sehr niedrig. Hinweise für eine sich ändernde Krankheitsschwere gebe es bislang nicht.

Mehr Corona-Infekte im Ennepe-Ruhr-Kreis mit Hattingen

EN-Kreis-Sprecherin Lisa Radtke weist darauf hin, dass Corona weiterhin meldepflichtig sei. Allerdings greifen derzeit viele Menschen privat kaum noch zum Corona-Test. So sagt auch das NRW-Gesundheitsministerium, dass die Fallzahlen stark von der Häufigkeit der Corona-Tests abhängen. Kliniken allerdings, so Radtke, testeten noch zur differentialdiagnostischen Klärung. Seit Anfang August ist ein laut NRW-Gesundheitsministerium ein beginnender, niedriger Anstieg der Viruslast im Abwasser zu beobachten, der aber „auf keine bedeutsame Veränderung der aktuellen Infektionsdynamik schließen“ lässt.

Im Ennepe-Kreis gab es in den vier Wochen bis zum 13. August 56 mit Corona Infizierte. 56 Infizierte, das sind 17,22 Infizierte pro 100.000 Einwohner. Damit liegt der Kreis über dem NRW-Schnitt. Denn hier sind es im gleichen Zeitraum 14,45 Infizierte pro 100.000 Einwohner.

Vorkehrungen in Hausarztpraxen

Die Infizierten-Zahl ist in den vergangenen Wochen kontinuierlich gestiegen. Waren es in den vier Wochen bis zum 23. Juli noch 30 Infizierte im Kreis, so waren es bis zum 30. Juli schon 37, bis zum 6. August 50.

Die Hausarztpraxen in Hattingen indes haben die Vorsichtsmaßnahmen ohnehin größtenteils weiterlaufen lassen. In Niederwenigern beispielsweise sind die Plastiktrennwände noch gar nicht abgebaut. Patienten mit Erkältungssymptomen sind aufgefordert, einen Mundschutz zu tragen.

Frage nach einem Corona-Test

„Patienten, die sich mit Infektionssymptomen melden, fragen wir auch, ob sie einen Corona-Test gemacht haben“, erklärt Anja Kamperhoff aus der Praxis. Seit vergangener Woche stellt sie fest, dass die Zahl der Corona-Patienten steigt. „Aber es handelt sich nicht um schwere Infekte“, erklärt sie.

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Zahlreiche Praxen bieten eine eigene Infektionssprechstunde an. So auch die Praxis Welperfeld. Die weist gleich auf Homepage darauf hin: „Wenn Sie einen Erkältungsinfekt (Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Fieber) oder einen Madendarminfekt haben, lassen Sie sich bitte von uns einen Termin in der Infektsprechstunde geben.“ Außerdem werden diese Patienten gebeten, beim Termin eine FFP2-Maske zu tragen.

Mundspülung vor der Untersuchung

In der „Meine Hausarztpraxis“ an der Hauptstraße werden Erkältete gebeten, einen Mundschutz zu tragen. Inzwischen gibt es dort vereinzelt auch wieder positive Corona-Tests.

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In der Hausarztpraxis von Frank Gilger und Silke Käbe-Gilger am Steinhagen sollten Patienten mit Erkältungssymptomen ebenfalls eine Maske tragen – und vor der Untersuchung eine Mundspülung nutzen, die dafür eigens bereitgestellt wird. Zudem gibt es auch wieder positive Corona-Tests. Unklar sei allerdings, ob es sich schon um die neue Variante EG.5, auch Eris genannt, handele, auf die auch die Weltgesundheitsorganisation einen Blick hat.

Charlotte Dymek, Sprecherin des NRW-Gesundheitsministeriums, erklärt: „Eine Corona-Testung ist indiziert, wenn aufgrund von Anamnese, Symptomen oder Befunden ein klinischer Verdacht besteht, der mit einer Sars-CoV-2-Infektion vereinbar ist. Dies gilt besonders im Hinblick auf die Vermeidung schwerer Verläufe und die Anwendung antiviraler Medikamente.“