Hattingen. Boule bewegt Hattingen: Der Sport gewinnt zurzeit immer mehr Fans. Bei der Stadtmeisterschaft gab es eine Überraschung – und schöne Fotos.
Mit konzentriertem Blick wirft Horst Krebs seine Kugel und platziert diese unmittelbar an das Chochonnet. Schnell springen die Blicke des gegnerischen Boule-Teams auf den Abstand: Welche Kugel liegt näher an der Zielkugel? Trotz des freundschaftlichen Sportsgeists war der Ehrgeiz dennoch unübersehbar dabei. Denn an diesem Samstag entschied sich, welche der zwölf antretenden Mannschaften sich den Titel der sechsten Hattinger Meisterschaft erkämpfen konnte.
>>> Diti Fotos von der Boule-Stadtmeisterschaft in Hattingen:
Boule-Stadtmeisterschaft 2023
„Die Schwierigkeit hier ist eigentlich der Boden“, erklärt Horst Krebs, der Mitglied der Ruhrpott-Bouler Hattingen ist. Jede Bahn sei anders – der Untergrund der Laufbahn am Sportplatz Niederwenigern sei beispielsweise eher hart. „Da rollt die Kugel einfach länger“, erklärt er weiter.
Boule-Meisterschaften in Hattingen auf schwierigem Gelände
Aus diesem Grund war er bereits ein paar Tage zuvor zur Begehung an der Burgaltendorfer Straße, um den Boden auszutesten. „Hier liegt viel Split, was das Rollverhalten verändert und eigentlich die Hauptschwierigkeit ist“, ergänzt sein Team-Kollege Heiner Ziegler.
Amtierende Champions
Als amtierende Champions konnten sich die Ruhrpott-Camper bereits 2020 und 2022 gegen gegnerische Teams durchsetzen.
Im Jahr 2021 gewannen die Boulefreunde Voßnacke.
Gespielt wird nach den Regeln des Deutschen Pétanque Verbandes. „Aber nicht ganz so ernst, es steht ja der Spaß auch im Vordergrund“, erklärt Ziegler weiter. Seit dem Jahr 2009 werden die Hattinger Meisterschaften ausgerichtet. Die Sieger der Stadtmeisterschaft sind dann im nächsten die Ausrichter.
Ruhrpott-Camper setzen sich wieder durch
2022 gewannen die „Ruhrpott Camper“, die sich auch in diesem Jahr wieder im Finale durchsetzen konnten – allerdings „überraschend mit der dritten Startmannschaft“, sagt Gerd Walther. „Pro Spiel treten jeweils zwei Mannschaften mit jeweils drei Mitspielern gegeneinander an“, erklärt Jürgen Gentzmer. Die Länge eines Spiels sei dabei nur schwer kalkulierbar.
Geplagt von wiederkehrenden starken Regengüssen wurden die Spiele an diesem Tag jedoch zum Teil verkürzt. „Normalerweise müssen wir 13 Punkte bis Sieg erreichen, aber so waren es nur 10“, erläutert Gentzmer, der selbst Teil der „Boule Freunde Nikolaus-Groß“ ist. Die Gemeinschaft aus Nachbarn und Freunde existiert seit dem Jahr 2003. „Das ist für uns kein Wettkampf, sondern es geht einfach darum, Spaß mit Freunden zu haben.“
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Ein Sport für alle Generationen
Das besondere sei, dass man den Sport bis ins hohe Alter betreiben könne. „Es braucht keinerlei Voraussetzungen“, erzählt Gaby Lummer. Dies könnten alle spielen, auch Ältere oder Menschen mit körperlicher Behinderung. Und so waren Spieler auch auf den Rollator angewiesen. „Meine Mutter ist fast achtzig und spielt ebenfalls mit“, ergänzt Christian Burischek, der für die „Winz-Baak-Bouler“ spielte. Die Bahn haben sie direkt vor der Haustür. Mittlerweile spielt er gemeinsam mit seiner Mutter und Ehefrau mit.
Die Stadtmeisterschaft ist für ihn etwas Besonderes. Dafür haben sie in den vergangenen Wochen mehr als üblich trainiert. „Man ist dann doch etwas nervöser“, erzählt der Winz-Baaker. Denn Spaß hin oder her – natürlich wolle man auch gewinnen. Daher wird bei den Spielen immer ein Maßband mitgetragen, da der Abstand nicht immer leicht bestimmbar sei. Nach dem KO-System spielte an diesem Samstag jede Mannschaft fünf Partien, bevor sich die dritte Mannschaft der Ruhrpott-Camper im Finale gegen die erste Mannschaft durchsetzen konnte. Im nächsten Jahr wird die Meisterschaft damit wieder in Niederwenigern stattfinden.
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