Hattingen. Hausmann vs Chef de Cuisine: Auf dem Marktplatz in Hattingen-Blankenstein gab es ein spannendes Frikadellen-Duell. Wer’s gewonnen hat, der Ablauf
21.45 Uhr, Freitagabend: Jubel auf dem Marktplatz in Blankenstein bricht los. Hausmann Ernie Schoeps strahlt. Er ist der Meister aller Frikadellen, hat beim ersten Contest „Frikadelle und Fiege“ im Stadtteil den Geschmack der Gäste getroffen und darf jetzt den Wanderpokal für ein Jahr bei sich in Ehren halten. Dahinter kann sich jeder European Contest nur verstecken. Ein weiteres Hattinger Highlight, das Begeisterung hervorruft.
Es gratulierte dem Hobbykoch ganz herzlich Kontrahent Philipp Diergardt, der Chef de Cuisine und Zweitplatzierte.
Schon um 19 Uhr sind es über 200 Menschen, später um die 300
Wenn jemand in Blankenstein zum Feiern einlädt, ist der Marktplatz vor der Kirche voll. Kultur und Kulinarisches regiert schon seit Jahren die Blankensteiner Szene. Schon um 19 Uhr sind es über 200 Menschen, später um die 300. Uli Wilkes, Motor der Kleinen Affäre, hat sich wieder mal etwas Neues ausgedacht und damit den Nerv der Bürger getroffen. Zwei Koch-Künstler treten gegeneinander an.
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Wer macht die leckersten Frikadellen? Die kleine Idee wurde immer größer. Eigentlich wollte man das Event im Kläppchen, wie das Burgstübchen genannt wird, durchführen. Mit 30 bis 40 Leuten. Von dem Gedanken musste sich Uli Wilkes aber schnell verabschieden, weil immer mehr Menschen mitmachen wollten. Und das alles für einen guten Zweck.
„Wir möchten für Blankenstein was tun“, sagt Initiator Uli Wilkes
Sponsoren waren schnell zu begeistern. Der örtliche Handel, die Sparkasse und viele helfende Hände machten den Samstag zum tollen Erlebnis. „Wir haben 30 Sessel angeschafft, die für viele Ereignisse benutzt werden können, wenn sie angenommen werden. Wir möchten für Blankenstein was tun“, sagt Wilkes, auch die Grundschule im Stadtteil liegt ihm am Herzen. „Die möchten einen Schulgarten anlegen, dabei wollen wir helfen.“
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Darum konnte jede und jeder, die und der als Jury-Mitglied die Frikadellen beurteilen wollte, für 16 Euro eine Jurykarte kaufen. 50 Karten waren es schließlich. Die letzten drei Karten werden dann auf dem Marktplatz versteigert – für sagenhafte 280 Euro.
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Dann kommt der große Moment. Obwohl der Schweiß bei der Hitze schon fließt, ohne dass sich die Menschen bewegen, schreiten Ernie Schoeps und Philipp Diergardt zur Tat. Neben dem Kläppchen sind die beiden Bräter aufgebaut – und los geht’s. Jeder muss 60 Bouletten braten. Auf ein kleines Pappschälchen kommen jeweils zwei Fleischbällchen. Eins gespickt mit einem weißen, das andere mit einem roten Fähnchen und einem Stück Brot. Dann gilt es für die Jury, den Geschmackstest zu machen – ohne zu wissen, wer welche Frikadelle gezaubert hat.
Von Schwerstarbeit und einem besonderen Pokal
Als herzliches Dankeschön hat Uli Wilkes, Motor der Kleinen Affäre, das Portemonnaie der Kulturstätte geöffnet und den beiden Frikadellen-Wettstreitern je 300 Euro gegeben. „Die haben im Vorfeld und an dem heutigen heißen Tag Schwerstarbeit geleistet“, sagt Wilkes anerkennend und dankbar.
Er hat extra einen speziellen Frikadellen-Pokal von der Designerin Vanessa Mikoleit aus Mainz kreieren lassen. Ein stylishes Fleischbällchen auf edlem Holz. Ein Wanderpokal, der im kommenden Jahr wieder wandert, wenn alle Akteure die Zeit finden, den nächsten Frikadellen-Contest auszutragen.
Die Tester mit ihrer „Beute“ schmausen, schmecken, probieren
Aufgereiht sitzen die Tester mit ihrer „Beute“ auf den Stufen an der Kirche – schmausen, schmecken, probieren und tragen ihre Ergebnisse in die Bewertungslisten ein. Die Disziplinen sind: Geschmack, Konsistenz und Aussehen. Bis zu zehn Sterne sind jeweils zu vergeben. Dann heißt es irgendwann: Es muss gezählt werden. Wieder und wieder werden die Sterne für die roten Fähnchen und die für die weißen ausgezählt. Am Ende aber steht der Gewinner eindeutig fest: Der Frikadellen-Weltmeister heißt Ernie Schoeps.
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Die weiteren Gewinner sind die Blankensteiner und deren Besucher selbst, weil sie wieder bequeme Sessel anschaffen können, um ihren Stadtteil noch gemütlicher zu machen. Und nicht zuletzt kann die Grundschule jetzt jede Menge Rüben, Radieschen und Rhabarber anpflanzen, säen und ernten und den Umgang mit der Natur lernen. Ein Dank an den ersten Frikadellen-Contest und den Erfinder Uli Wilkes.