Hattingen. Glasfaserkabel für schnelles Internet liegen in Hattingen nur zwischen Verteilerstationen. Zwei Anbieter wollen jetzt für Hausanschlüsse sorgen.

Hattingen soll noch rasanter durchs Internet sausen: Westconnect und die Telekom haben Offensiven gestartet und bieten Glasfaser-Anschlüsse bis in die Wohnung an. Und auch der Breitbandbeauftragte des EN-Kreises, Ulrich Schilling, meldet Erfreuliches: Anfang Juli sollen 91,6 Prozent aller Haushalte über 100 Mbit/Sekunde verfügen – vor einem Jahr lag die Quote noch bei 80,7 Prozent.

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Er macht deutlich: Im Jahr 2028 sollen im Ennepe-Ruhr-Kreis an 99,8 Prozent der Hausanschlüsse mehr als 100 Mbit/s zur Verfügung stehen – und an „mindestens sechs von zehn Anschlüssen liegen dann Glasfaserleitungen“.

Telekom und Westconnect bauen in Hattingen aus

Bei deren Ausbau kümmert sich zurzeit die Telekom um viele Bereiche in der Innenstadt und Westconnect um rund 26.000 Anschlüsse im Stadtgebiet – wenn die Hattingerinnen und Hattinger das wollen.

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Wir erinnern uns: Netcologne hat in den Jahren 2017/18 rund 40 Kilometer Glasfaserkabel verlegt, die 123 Verteilerstationen in ­Blankenstein, Bredenscheid, Holthausen, Stüter, der Stadtmitte sowie Welper und ­Winz-Baak miteinander verbinden. Das Unternehmen setzte dabei auf das so genannte Vectoring-Verfahren. Will sagen: Die Glas­faserkabel wurden bis zu den grauen Schaltkästen in den Wohngebieten verlegt, von dort geht es dann mit den vorhandenen Kupferleitungen in die Haushalte – das bremse wieder die Geschwindigkeit, mahnen Experten.

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Auch die Telekom, die in Niederbonsfeld und Niederwenigern, aber auch Teilen der Innenstadt den Breitband-Ausbau vorangetrieben hat, nutzte dieses Verfahren.

So ist die Vorgehensweise für alle Interessierten

Westconnect (Eon) etwa bietet nun an, kostenfrei Glasfaser bis in die Gebäude zu legen – damit Bewohner mit bis zu 1000 Megabit pro Sekunde im Internet surfen können. Aktuell ist die Vermarktung für rund 6000 Haushalte und Betriebe in den Ortsteilen Welper und Blankenstein angelaufen.

Hier gibt’s weitere Infos für Interessierte

Die Westconnect GmbH ist zuständig für den Ausbau des Breitbandnetzes in den Städten und Gemeinden. Die Ansprache von Kundinnen und Kunden und der Vertrieb erfolgt unter der Marke „E.ON Highspeed“ durch die Eon Energie Deutschland.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.eon-highspeed.com/hattingen. Zudem können Interessierte aus Welper und Blankenstein bereits Beratungstermine unter 0651 812-2108 vereinbaren.

Bei der Telekom können sich Interessierte online unter www.telekom.de/glasfaser oder telefonisch unter der Rufnummer 0800 2266100 informieren. Auch Mieter können in den betreffenden Gebieten einen Glasfaser-Anschluss buchen – die Telekom verspricht mit den Vermietern Kontakt aufzunehmen und die Details zu klären.

Einzige Voraussetzung sei die unterschriebene Grundstückseigentümererklärung (GEE) der jeweiligen Eigentümer, die der Anbieter benötigt, erklärt Sprecherin Katrin Frendo schriftlich. „Nur mit dieser Genehmigung dürfen Glasfaserkabel auf dem privaten Grundstück verlegt und ein Glasfaseranschluss erstellt werden.“

Bis zum 30. Juni könnten Interessierte „sich einen kostenfreien Anschluss sichern und Kosten von über 1500 Euro sparen“.

Acht Kilometer Glasfaser und zwölf Verteiler in der Innenstadt

Die Telekom kümmert sich bereits seit einigen Monaten um 2570 Haushalte in der Innenstadt. Auch hier ist die Genehmigung der Eigentümerinnen und Eigentümer erforderlich. Das Unternehmen plant, den Ausbau in 2023 abzuschließen, es werden acht Kilometer Glasfaser und zwölf Verteiler gebaut.

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Der EN-Kreis erklärt das Kalkül der Unternehmen, weshalb diese Umstellung kostenfrei abläuft: „Sie verlegen die Glasfaser auf ihre Kosten und setzen auf anschließende Einnahmen durch Verträge mit Bürgerinnen und Bürgern. Um verlässlicher planen zu können, klären die Unternehmen derzeit das Interesse ab, vermarkten also quasi vor dem ersten Spatenstich ihr Schnell-Surf-Angebot via Glasfaser.“ Er rechnet damit, dass auf diesem Weg in den nächsten vier Jahren rund 80.000 bis 100.000 private Adressen im Kreis an die Glasfaser angeschlossen werden könnten.

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Ein Angebot von Kupfer auf Glasfaser umzusteigen, sollte nach Einschätzung von Experten immer dann eine Überlegung wert sein, wenn ein Plus an Geschwindigkeit ohne Mehrkosten zu haben sei.