Hattingen/Sprockhövel. Die Inflation ist hoch, der Geldbeutel immer leerer. Was tun? Wichtige Tipps für die Verbraucher in Hattingen und Sprockhövel gegen Kreditfallen.

Inflation und Energiepreiskrise bringen immer mehr Menschen in finanzielle Schwierigkeiten. Um laufende Rechnungen zu begleichen, reicht das Einkommen bei manchen nicht mehr aus. Ein Kredit erscheint vielen als einziger Ausweg. „Kredite als schnelle Lösung bei Geldproblemen sind oft ein Trugschluss“, warnt Nadine Schröer, Leiterin der Beratungsstelle Witten der Verbraucherzentrale NRW.

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Hohe Kosten

„Hinter manchen Krediten verbergen sich hohe Kosten. Auch unseriöse Anbieter treiben ihr Unwesen, die verlockende Darlehen bewerben, hinter denen teils völlig sinnlose Verträge stecken.“ Schröer rät: „Wer finanzielle Probleme hat, sollte sich so früh wie möglich mit seinem Budget auseinander setzen und den monatlichen Einnahmen die Ausgaben gegenüberstellen. Übersteigen die Ausgaben die Einnahmen und sind keine Einsparungen möglich, sollten sie sich bei einer anerkannten Schuldnerberatung Hilfe holen.“

Kreditfallen erkennen

Verbraucher sollten Klein- und Kurzzeitkredite meiden. Anbieter solcher Kredite werben regelmäßig mit niedrigen Kreditsummen, die in sehrkurzer Zeit verfügbar und rückzahlbar sind. Der Kreditabschluss soll unkompliziert über das Internet möglich sein – angeblich „ideal“, um zum Beispiel Energierechnungen zu begleichen.

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Diese Kreditformen können aber sehr teuer werden. Denn neben dem hohen Zinssatz werden oft so genannte „optionale Zusatzleistungen“ angeboten: etwa um das benötigte Geld schneller auf dem Konto zu haben oder mehr Zeit für die Rückzahlung zu bekommen. Ohne die Inanspruchnahme dieser „optionalen Zusatzleistungen“ macht der Kredit für Menschen mit dringendem Geldbedarf häufig gar keinen Sinn. Oft nicht erkennbar sind dazu noch weitere Kosten, die im Falle des Zahlungsverzugs auf die Kreditnehmer zukommen können.

Vermittlungen misstrauen

Die Verbraucherzentrale rät, Kreditvermittlungen zu misstrauen. Sie locken in Anzeigen mit „unbürokratischen, problemlosen Sofort-Krediten – auch wenn die Hausbank Probleme macht“. Hier sei besondere Vorsicht geboten: „Solche Vermittlungen bieten häufig keine Darlehen an, sondern Verträge zur ,Vermögensverwaltung’ oder ,Finanzsanierungen’. Diese sind für Darlehen-Suchende wertlos. Statt einen Kredit zu erhalten, sollen Verbraucher für meist gehaltlose Leistungen hohe Kosten zahlen.“

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Kredite ohne Schufa

Häufig versuchen unseriöse Anbieter, insbesondere Menschen mit mäßiger Bonität anzulocken. „Kredite ohne Schufa“ klingen auf den ersten Blick attraktiv, haben aber oft einen dubiosen Hintergrund. Denn seriöse Kreditvergabe setzt regelmäßig eine Bonitätsprüfung voraus. Wenn die eigene Bank oder Sparkasse ein Darlehen verweigert, ist dies als deutliches Warnzeichen zu verstehen. Gerade bei Angeboten im Internet ist Vorsicht geboten.

Kontakt zur Verbraucherzentrale im EN-Kreis

Die für Hattingen zuständige Beratungsstelle der Verbraucherzentrale befindet sich in Witten an der Bergerstraße 35 am Bahnhof, 02302 28281-01. Öffnungszeiten: Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 8.30 bis 13 Uhr, montags zusätzlich von 14 bis 17 Uhr, donnerstags zusätzlich von 14 bis 18 Uhr.

Die Nebenstelle an der Voerder Straße 78 in Ennepetal ist donnerstags von 14 bis 18 Uhr für Ratsuchende vor Ort. Kontakt: 02302 28281-01.

Die Webseite der Anbieter sollte genau geprüft werden, und zwar anhand folgender Fragen: Ist ein Impressum vorhanden? Ist der Anbieter in Deutschland ansässig? Gibt es eine Telefonnummer? Werden mit dem Kredit auch weitere Produkte angeboten? „Im Zweifel gilt: Ist das Angebot zu gut, um wahr zu sein, ist es meist auch nicht wahr.“

Kostenfalle Dispo

Auch der bekannte Dispo kann zur Kostenfalle werden, wenn er nicht schnell wieder ausgeglichen wird. Wird er regelmäßig genutzt, um die monatlichen Lebenshaltungskosten zu decken, kann er – bei Zinssätzen von um die zehn Prozent und mehr – den Einstieg in die Überschuldung bedeuten.

Schuldnerberatung aufsuchen

Wer absehen kann, dass hohe Rechnungen drohen, die nicht mehr gezahlt werden können, sollte so schnell wie möglich eine anerkannte – möglichst kostenfreie –Schuldnerberatungsstelle aufsuchen. In Hattingen macht die Diakonie Mark Ruhr Hilfsangebote. Kontakt: Schulstraße 7, E-Mail: ; 02331 3809-00.

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Fachleute können Betroffene dabei unterstützen, sich einen Überblick über die Finanzen zu verschaffen, die ausstehenden Zahlungen zu priorisieren, Einsparmöglichkeiten zu ermitteln oder potenzielle Ansprüche auf staatliche Transferleistungen aufzeigen.