Hattingen. Mareike Löwenstein aus Hattingen engagiert sich mit dem Seniorenheim St. Mauritius für den Tierschutz. Die Idee entstand durch ihre Hündin.
Sie hat erst einen Hund adoptiert und dann begonnen, sich für den Tierschutz zu engagieren. Die adoptierte Hündin der Hattingerin Mareike Löwenstein kommt aus Rumänien, nach der Kastration leidet die Hundedame an Inkontinenz. Etwas, das Mareike Löwenstein aus ihrem Beruf als Betreuungsassistentin von älteren Menschen im Seniorenheim St. Mauritius kennt.
„Wir benutzten da immer Gerris (Inkontinenzauflagen) für die Betten“, erklärt sie. Diese Auflagen nutzt sie fortan auch für ihre Hündin und fragt sich eines Tages: „Was passiert eigentlich mit der ganzen Wäsche in den Seniorenheimen, wenn sie nicht mehr für die Menschen genutzt werden kann?“
Die Antwort von der Hauswirtschafterin von St. Mauritius erhält sie schnell: „Die Wäsche wird dann entsorgt.“ Schnell kommt der 39-jährigen Tierliebhaberin die Idee, dass all’ diese Dinge noch ein zweites Leben haben könnten, denn „oft werden die Sachen weggeworfen, weil sich eine Reparatur nicht mehr lohnt. Manchmal ist dann ein Saum an einer Wolldecke offen oder aber es ist ein Fleck auf einem Waschlappen, der beim Waschen nicht mehr rausgeht“. Für den Müll aber seien diese Sachen eigentlich viel zu schade.
Mareike Löwenstein aus Hattingen sammelt Wäsche vom St.-Mauritius-Seniorenheim
Auf Mareike Löwensteins Nachfragen in einigen Tierheimen Deutschlands erhält sie aber immer nur Absagen. „Die können eher Geld- oder Futterspenden gebrauchen.“
Durch die Pflegestelle ihrer Hündin wird sie schließlich auf den Tierschutzverein „Ungarische Hundeseelen“ aus Velbert-Neviges aufmerksam und sieht, dass auf der Homepage eine Liste all der benötigten Spenden zu finden ist.
Dann geht alles recht schnell. „Ich habe unsere Hauswirtschafterin gefragt, ob wir die Sachen nicht spenden können und sie war sofort begeistert. Schnell wird die Idee in die Tat umgesetzt und der erste Sack mit Wolldecken, Handtüchern, Waschlappen und Inkontinenzauflagen wartet auf Abholung.
Mit Fahrrad und Hundeanhänger, denn einen Führerschein hat Mareike Löwenstein nicht, bringt sie die Säcke von der Arbeit in ihr neun Kilometer entferntes Zuhause. Dort sammeln Lisa Hoock und Charlene Helbig von den „Ungarischen Hundeseelen“ die Spenden dann ein.
Der Spendenaktion in Hattingen hat sich die Theresia-Albers-Stiftung angeschlossen
„Wenn bei uns schon so viel zusammenkommt, wie viel könnte es dann sein, wenn sich alle sechs Häuser aus der Theresia-Albers-Stiftung zusammentun“, überlegt die Betreuungsassistentin und auf ihre Anfrage ziehen auch die anderen Seniorenheime sofort mit. Mit dem Hauskurier, der diese Zusatzarbeit gerne für den Tierschutz leistet, werden die Säcke fortan nach Hattingen gebracht und von dort weitertransportiert. Neben der „ausgedienten“ Wäsche kommen sogar immer wieder noch Futter- und Sachspenden dazu.
Der Verein „Ungarische Hundeseelen“
Der Tierschutzverein „Ungarische Hundeseelen“ aus Velbert-Neviges unterstützt in Ungarn ein Tierheim in Ibrány. Gründerin Charlene Helbig fährt alle drei Monate mit Unterstützung von Freiwilligen Hilfsgüter nach Ungarn und hilft auch vor Ort.
Viele Hunde warten auf ein schönes Zuhause und werden von den „Ungarischen Hundeseelen“ in ganz Deutschland vermittelt. Neben Sach- und Geldspenden freuen sich die Mitglieder auch stets über neue Pflegefamilien. Was derzeit besonders benötigt wird, steht auf einer Liste.
Diese und alle weiteren Infos zu dem Verein gibt es im Internet unter www.ungarischehundeseelen.de
Den Tierschutzverein freut es, doch derzeit ist das kleine Lager voll, ein Transport nach Ungarn fiel aufgrund eines Autoschadens aus. Daher ruht derzeit die Spendenannahme von Wäsche. „Aber sobald sie wieder etwas benötigen, machen wir wieder mit“, freut sich Mareike Löwenstein.