Hattingen. Nach Steinschlägen in Hattingen-Blankenstein nahe der Ruhr und Bahnstrecke wird der Hang gesichert. Vor Jahren hatte ein Statiker noch beruhigt.
Der Hang in Blankenstein oberhalb des Bootshauses des Rudervereins, von dem immer wieder Schotterlawinen abgegangen sind, wird nun doch gesichert. Grund sei aber nicht die Diskussion über eine mögliche Reaktivierung der Strecke für den Personenzugverkehr, erklärt Bernd Haberhausen, Geschäftsführer der Touristik Eisenbahn Ruhrgebiet GmbH (TER).
Erst im vergangenen Jahr war wieder eine größere Menge Gestein auf den Wanderweg unterhalb des steilen Hangs am Rande der Ruhr gekracht. Verletzt wurde zum Glück niemand. Dennoch handelt die TER nun. Denn an dieser Stelle war es bereits mehrfach zu solchen Abgängen gekommen.
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Nun schützt zunächst ein Gerüst, das den Weg überspannt, die Spaziergänger. Der scharfkantige Schutt, der noch auf dem Weg und der Hangstufe darüber lag, ist bereits entfernt worden, teilt Bernd Haberhausen mit. Für weitere Sicherungsmaßnahmen muss das Wetter mitspielen. Dann muss der Weg gegebenenfalls auch kurzzeitig gesperrt werden.
Geplant ist, den bröckeligen Hang nicht mit Netzen, sondern mit Betonkübeln abzusichern. Die sollen auf das alte Sicherungsbauwerk der Bahn aufgemauert werden, erklärt Haberhausen. „Sie werden schräg versetzt in die Wand eingemauert und mit Eisen verankert“, führt der TER-Geschäftsführer aus. Gefüllt mit Stahl und Beton sollen die Kübel eine Barriere bilden, wenn sich erneut Gestein löst. Mit den Baumaßnahmen hofft die TER im April fertig zu werden.
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Auch Bäume, die aus dem Hang wuchsen, seien bereits heruntergekracht, weiß Haberhausen. Deshalb waren noch vor Beginn der Schonzeit im März einige Bäume, die eine Gefahr darstellten, entfernt worden.
Die Diskussion um eine Wiederbelebung der Strecke, die aktuell zwar täglich von Güterzügen, nicht aber für den Personenverkehr genutzt wird, sei nicht der Anlass für die Hangsicherung. Zwar sei die Strecke für eine solche Reaktivierung geeignet, meint Haberhausen, die liege voraussichtlich aber noch gut zehn Jahre in der Zukunft.
Kürzer sind da die Zeitabschnitte, in denen der Hang und seine Bauwerke durch Statiker überprüft werden. Regelmäßig finden solche Kontrollen statt. „Bahnanlagen unterliegen strengen Kontrollen. Alle zwei Jahre müssen wir Prüfberichte vorweisen“, sagt der TER-Geschäftsführer.
Noch 2019 war der Statik-Experte nach einem größeren Steinschlag aber zu dem Ergebnis gekommen, der Hang sei sicher – ein wiederholter Steinschlag drohe nicht. Auch die Stadt Hattingen hatte den Bereich damals als nicht unmittelbar gefährlich eingestuft. Entsprechend blieb der Hang, wie er war.
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Der Statiker irrte, wie sich zuletzt zeigte. Deshalb wird nun also doch gehandelt. Ausgetauscht wurden im Zuge dessen auch gleich die in die Jahre gekommenen Geländer am Bahnübergang in Richtung Ruderverein.