Hattingen. Mehr als 38 Bäume wurden seit Sommer 2022 in Hattingen gefällt. Protest gab es an der Thingstraße. Warum die Bilanz dennoch positiv ausfällt.
Selten wurde in Hattingen so sehr gekämpft und gestritten wie um die Bäume im Stadtgebiet, die gefällt werden sollten. Nun veröffentlicht die Stadt Hattingen eine Übersicht für die vergangenen Monate. Sie zeigt, wo Bäume gefällt wurden, und auch, wo neue gepflanzt wurden oder noch werden.
Mehr als 38 Mal rückten Arbeiter zwischen Sommer 2022 und März 2023 mit der Säge an, 51 Bäume wurden als Ersatz gepflanzt.
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Dazu kommen die Bäume, die im Zuge von Bauarbeiten gefällt werden mussten. Zuletzt hatte zum Beispiel die Fällung der Kirschbäume an der Thingstraße für einen Aufschrei gesorgt. Vier Bäume mussten dort überraschend weg. Die Wurzeln seien zu nah an der Oberfläche und an den Leitungen im Erdreich. Die Lebenserwartung der Kirschbäume sei deshalb sehr begrenzt. Im zweiten Bauabschnitt fallen auch noch zwei Kastanien. Im ersten Bauabschnitt mussten sieben Linden und vier Kastanien gefällt werden.
Auf Nachfrage sendet die Stadtverwaltung Zahlen zu den geplanten Ersatzpflanzungen: So werden im gesamten Umbaubereich am Ende 22 Bäume mehr stehen als zuvor. Ersetzt werden im ersten Abschnitt die sieben Linden, statt vier kommen zwölf Kastanien. Im zweiten Abschnitt werden die vier Kirschen durch 13 neue Kirschbäume ersetzt, dazu kommen drei Linden und vier Kastanien.
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Fast ein Viertel der Baukosten in Höhe von 3,4 Millionen Euro ist an der Thingstraße für die „Optimierung und Aufwertung der Grünanlagen“ vorgesehen.
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Schonzeit und Standorte
Im Sommer dürfen nur Bäume gefällt werden, die nicht mehr verkehrssicher sind. Im März beginnt die Schonzeit, die bis Ende September dauert. In diesem Zeitraum dürfen Bäume und Hecken laut Bundesnaturschutzgesetz nicht geschnitten werden.
Hier die Übersicht der Fällungen und Neupflanzungen:
Grünstraße (5 weg, 5 neu), Marxstraße 57 (1 weg, 1 neu), Bogenstraße (3 weg, 3 neu), Park Diepenbeck (3 weg, 1 neu), Am Homberg (1 weg), Parkplatz Schulzentrum Holthausen (2 weg, 4 neu), Grundschule Rüggenweg (1 weg, 1 neu), Heggerstraße 62 (1 weg, 1 neu), Park Diepenbeck Spielplatz (1 weg, 1 neu), Dahlhauser Straße 3f (1 weg, 1 neu), Welperstraße 36 (1 weg, 1 neu), Schulhof Waldstraße (1 weg, 1 neu), Spielplatz Wagnerstraße (1 weg, 1 neu), St.-Georg-Straße 1 (3 weg,1 neu), St.-Georg-Straße 13 (2 weg, 3 neu), Steinhagen (3 weg, 5 neu), Lindstockstraße Höhe Kindergarten (1 weg, 1 neu), Engelbertstraße 3-5 (1 weg, 1 neu), Parkplatz Schreys Gasse (3 neu), Waldstraße (1 neu), Kita Brucknerstraße 4 (1 neu), Kita Südring 10 (3 neu), Spielplatz Erlenweg (2 neu), In der Behrenbeck 62 (1 weg, 1 neu), Spielplatz Am Schlagholz (2 neu), Parkplatz Verwaltungsgebäude Hüttenstraße (1 neu), Spielplatz Winzermarkplatz (1 neu), Dahlhauser Straße 77a (1 weg, 1 neu), Kita Tippelstraße 66 (2 neu), Bouleanlage Talstraße (1 neu), An der Hunsebeck (1 weg), Am Schewenkamp (1 weg, 1 neu), Marxstraße Parkplatz (1 weg), Friedhof Bredenscheid (1 weg).
„Bei den 38 Bäumen aus der Liste handelt es sich um Bäume, die im Zuge unserer regelmäßigen Kontrollen durch unsere städtischen Baumkontrolleure als schadhaft, krank und gefährlich identifiziert wurden“, betont Stadtsprecherin Susanne Wegemann. Ein Ahorn an der Straße In der Behrenbeck 62 musste nach einem Verkehrsunfall gefällt werden, bei dem er beschädigt wurde. Der Verursacher konnte nicht ermittelt werden.
Neben den Bäumen, die abgeholzt wurden, listet die Stadt 51 Bäume auf, die als Ersatz neu gepflanzt wurden und werden. „Die Neupflanzungen wurden Anfang Januar 2023 gestartet und sollen bis Mitte März 2023 abgeschlossen werden“, erklärt die Verwaltung.
Nur ein Baum am Schewenkamp wird erst in der nächsten Pflanzperiode im Herbst ersetzt. Dann sind auch weitere Baumpflanzungen geplant. Genaue Standorte stehen aber noch nicht fest.
Bei den Neuanpflanzungen wird besonders darauf geachtet, klimaresistente Sorten auszuwählen. Gepflanzt werden zum Beispiel Blumeneschen, Spitzahorn, Kugelakazien, Amberbaum, Kornelkirschen und andere Sorten.
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An verschiedenen Stellen wurden übrigens auch Bäume gepflanzt, ohne dass vorher andere weggenommen wurden. So gibt es neue Bäume an den Spielplätzen Winzermarkplatz und Erlenweg sowie an der Bouleanlage an der Talstraße, an den Kitas am Südring, Brucknerstraße und Tippelstraße, am Parkplatz Schreys Gasse und anderen Orten.
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In wenigen Fällen konnten die gefällten Bäume nicht vor Ort ersetzt werden: An der Hunsebeck stand eine Kirsche „verkehrstechnisch ungünstig zwischen zwei Einfahrten“. Am Parkplatz an der Marxstraße und am Homberg befinden sich so viele Bäume in unmittelbarer Nähe, dass eine Neupflanzung ungünstig für das Wachstum wäre.