Hattingen. Die Planung fürs Altstadtfest 2023 (2. bis 4. Juni) in Hattingen läuft. Was feststeht: Die Macher müssen beim Programm abspecken. Die Details.
Die Entscheidung steht jetzt fest: Das Altstadtfest 2023 wird nur zwei statt vier Bühnen haben – der Untermarkt bleibt frei, auch der „Rock am Bunker“ findet am Wochenende vom 2. bis zum 4. Juni nicht statt.
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Bereits im Dezember hatten das Stadtmarketing und die Musiker-Initiative Hattingen (MIHA) darauf hingewiesen, dass 20.000 Euro im Budget fehlen. Vor allem die Kosten für die Infrastruktur der beliebten Bühne vor dem alten Hochbunker sind enorm angestiegen, etwa für den Bühnenbau, die Tontechnik, aber auch für Ordnungs- und Sanitätsdienste.
Hattingens Bürgermeister: „Kostendruck war zu hoch“
„Es war keine einsame Entscheidung“, sagt Bürgermeister Dirk Glaser, der auch Kulturdezernent ist. „Der Kostendruck war einfach zu hoch. Wir bedauern das alle.“
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Andere sind entsetzt. „Das Stadtmarketing macht hier einen großen Fehler“, meint etwa die SPD-Fraktionschefin Melanie Witte-Lonsing im sozialen Netzwerk Facebook. „Mit der MIHA verabschiedet sich der letzte Hattinger Verein, der beim Altstadtfest eine entscheidende Rolle gespielt hat.“ Sie fordert für 2024 Konzepte zu überarbeiten, Ideen abzuwandeln – und die MIHA wieder zu einem zentralen Punkt zu machen.
Keine Vorstöße, das Budget des Altstadtfests aufzustocken
Was aber auch Fakt ist: Aus den politischen Reihen hat es in den vergangenen zehn Jahren ebenso wie von der Stadtverwaltung selbst keine Vorstöße gegeben, das Budget fürs Altstadtfest aufzustocken. Das Stadtmarketing – Geschäftsführer Georg Hartmann und Organisatorin Sandra Glomb – müssen Jahr für Jahr bei den Sponsoren um Unterstützung bitten.
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Und jetzt fehlen eben 20.000 Euro. Der WAZ-Rundruf bei den etablierten Sponsoren ergibt ein eindeutiges Bild: „Wir können nicht noch mehr geben“, sagen etwa Sparkasse, Stadtwerke und Volksbank. Gerade letztere muss auch hinnehmen, dass ihre direkt unterstützte Bühne auf dem Untermarkt wegfällt. In der neuen Planung für 2023 wird jetzt das Krämersdorf als Hasenkamp/Volksbank-Bühne aufgelistet. Hier soll es am Freitag und Samstag einen „bunten Mix aus Bands“ geben.
MIHA wollte nicht auf der Kirchplatz-Bühne integriert werden
Die Idee, Teile des MIHA-Programms auf die Sparkassen-Bühne auf dem Kirchplatz zu integrieren, hat die Musik-Initiative abgelehnt. „Das würde den Rahmen sprengen, wäre ein Clash of Culture“, meint Marlon Mawick, der gemeinsam mit seinem Vater Holger Marré und Roland Römer den „Rock am Bunker“ federführend organisiert. „Wir haben gewachsene Strukturen, auch bei unserem Publikum. Das würde nicht passen.“
Aktuelle Programm-Planung fürs Altstadtfest
Die aktuelle Planung fürs Altstadtfest 2023 (2. bis 4. Juni) sieht Bühnen auf dem Kirchplatz (Freitag bis Sonntag) und im Krämersdorf (Freitag und Samstag) vor. Für Sonntag ist das Kinderland im Krämersdorf geplant.
Der Kunsthandwerkermarkt „Kunst und Co.“ und ein verkaufsoffener Sonntag (13 bis 18 Uhr) vervollständigen die Programmplanung.
Auf dem Untermarkt soll es am Freitag zumindest „DJ-Musik für junges Publikum“ geben.
Für die Hauptbühne auf dem Kirchplatz ist am Samstag ein großer Block für die Musikschule Hattingen reserviert. Anschließend gibt es die Comedy-Show „Nachtschnittchen“ und ab 21 Uhr folgt eine noch nicht benannte Tribute-Band, vermutlich aus dem Poprock-Bereich.
Dieses Publikum besteht indes nicht ausschließlich aus Jugendlichen, wie in Diskussionen ums Altstadtfest oft gesagt wird. Die ersten Zuschauerreihen waren bei den Hauptbands der jüngsten Feste – mit Tribute-Bands von Foreigner, AC/DC oder Metallica – eher mit der Generation 50+ besetzt.
Für die Zukunft stellt sich sowieso die Standortfrage am Bunker: Denn Architekt Joachim Stiller aus Niederwenigern will das Relikt des Zweiten Weltkriegs zu einem Wohnhaus umbauen.
Hattinger MJusiker: „Die MIHA darf nicht untergehen!“
Was Marlon Mawick wichtig ist: „Die MIHA darf nicht untergehen!“ Er bringt „auch mal wieder eine eigene Veranstaltung“ ins Spiel. Konkrete Pläne gibt es aber nicht.
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Dirk Glaser – selbst Gründungsmitglied der MIHA – will „in Ruhe überlegen“, wie der „Rock“ im nächsten Jahr wieder integriert werden kann. „Bis dahin hat sich dann einiges wieder beruhigt. Die Kosten sind vielleicht nicht auf dem Stand vorher, aber wieder leistbar.“