Hattingen. Forschungsprojekt Walking Bus: So will die Stadt Hattingen mithilfe der Ruhr-Uni prüfen, wie Kinder ihren Schulweg sicher zu Fuß meistern können.

Ein vom Land NRW gefördertes Forschungsprojekt zu sogenannten „Walking Bussen“ soll eine sichere und nachhaltige Mobilität von Kindern in Hattingen stärken. Aktuell führt es die Stadt gemeinsam mit der Ruhr-Universität Bochum durch.

Gemeinsam mit den Eltern der Hattinger Grundschülerinnen und -schülern sollen dabei mögliche Gefahrenstellen und schwierige Verkehrssituationen auf den Schulwegen identifiziert und das Mobilitätsverhalten positiv beeinflusst werden. Die Eltern von Grundschülern erhalten dazu einen Fragebogen, den der Lehrstuhl für Verkehrswesen der Ruhr-Universität Bochum erarbeitet hat.

Start in die selbstständige Mobilität zu Fuß

„Während der Grundschulzeit müssen Kinder lernen, ihren Schulweg sicher und – in Vorbereitung auf die weiterführende Schule – irgendwann auch eigenständig zu bewältigen. Hierbei stellen schlecht einsehbare oder schlecht beleuchtete Stellen, enge Gehwege oder die Querung von Straßen oft Gefahrenstellen dar. Dies führt häufig dazu, dass Eltern ihre Kinder auch bei kurzen Wegen zur Schule bringen – meist per Pkw. Werden Schüler mit dem Auto zur Schule gefahren, verpassen sie häufig den Start in die selbstständige Mobilität zu Fuß“, weiß Projektleiterin Sandra Hohmann von der Ruhr-Uni.

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Um Grundschulkinder in ihrer eigenen Sicherheit, aber auch Selbstständigkeit zu unterstützen und ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten zu fördern, wurde das Konzept „Walking Bus“ entwickelt. Hierbei bilden Kinder mit teilweise gleichem Schulweg eine „Buslinie“, treffen sich an definierten „Haltestellen“ und laufen gemeinsam. Die Rolle des „Busfahrers“ wird von einem Erwachsenen übernommen.

Selbstständige Teilnahme am Verkehrsgeschehen sorgt für Steigerung des Sicherheitsverhaltens

Den „Walking Bus“ gibt es an der Grundschule Bruchfeld bereits seit 2007. Nun soll das Konzept im Sinne eines nachhaltigen Mobilitätsverhaltens für alle neun Grundschulen der Stadt geprüft werden. „Ich freue mich daher über die Kooperation mit der Ruhr-Universität, die das Konzept wissenschaftlich begleiten wird“, so Schuldezernent Matthias Tacke. Und er betont: Eine selbstständige Teilnahme am Verkehrsgeschehen sorge für eine frühzeitige Steigerung des Sicherheitsverhaltens der Kinder, des Orientierungssinns in der eigenen Umgebung und des Verantwortungsbewusstseins in der Gruppe.

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Sandra Hohmann sagt, basierend auf den Wohnorten der Schüler und der Auswertung der Fragebögen werde die Verlagerung der Schulwege vom Auto zu eigenständigem Laufen und die Machbarkeit des Konzepts „Walking Bus“ geprüft. In Zusammenarbeit mit den neun Grundschulen soll das Konzept für die Schulanfängerinnen und -anfänger 2023/2024 eingeführt werden. Bei Erfolg solle der Walking Bus dann auch in den kommenden Jahren – hauptsächlich durch Eltern organisiert – weitergeführt werden.