Hattingen. Seit 2007 gibt es an der Grundschule Bruchfeld in Hattingen Gehgemeinschaften für den Schulweg. Was Schulleitung und Eltern zum Walking Bus sagen.
Benedikt (7) ist jetzt ein Busfahrer. Nicht täglich, aber doch regelmäßig lotst der Zweitklässler in diesem Schuljahr einige Mitschüler durch den Straßenverkehr – als einer von zwei Anführern eines „Walking Busses“ stoppt der Schüler der Grundschule Bruchfeld etwa Pkw-Fahrer, wenn die Kids eine Straße überqueren müssen und achtet auch sonst besonders auf den Verkehr.
Der Walking Bus, eine Gehgemeinschaft von Grundschülern, geht an der Grundschule Bruchfeld dabei bereits ins zwölfte Jahr. Schulleiterin Anne Buschmann hatte das Konzept Eltern erstmals im Jahr 2007 vorgestellt: Kinder gehen von einem bestimmten Treffpunkt aus gemeinsam (und in Begleitung eines Erwachsenen) zu Fuß zur Schule.
Die Gefahrensituationen durch Elterntaxis sollen reduziert werden
Eine Intention: Gefahrensituationen für die Kinder vor der Schule durch dort immer häufiger auftauchende Elterntaxis zu reduzieren, das allmorgendliche Verkehrschaos vor dem Eingangsbereich zu entzerren. Außerdem trage ein Walking Bus zur Verkehrserziehung der Teilnehmer bei, so Buschmann.
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Das kann Christina Schwerdtfeger, die Mutter von Benedikt, nur bestätigen. Kinder lernten mithilfe des Walking Busses auf hervorragende Weise, wie sie sich sicher im Straßenverkehr bewegen können, betont sie. Er fördere sowohl die Eigenverantwortlichkeit, als auch die Verantwortung für eine Gruppe. „Ich persönlich hätte außerdem Angst, wenn ich meine Kinder zur Schule fahren würde, womöglich ein anderes Kind zu verletzen“, merkt Schwerdtfeger an.
Warum das Auto nutzen, wenn ein Kind auch zu Fuß zur Schule gehen kann?
Und Franka Bindernagel, deren Tochter ebenfalls per Walking Bus zur Grundschule Bruchfeld geht, sagt: „Warum soll ich für mein Kind das Auto nutzen, wenn es auch zu Fuß zur Schule gehen kann?“
Ein Argument, mit dem sich indes nicht alle Eltern erreichen lassen, weiß Anne Buschmann. Weil sie einen Walking Bus nicht regelmäßig begleiten können. Aus Bequemlichkeit. Oder auch aus Angst vor dem bösen Unbekannten.
Doch sie hofft weiterhin, dass zumindest die Walking-Bus-Linien des letzten Schuljahres weiter bestehen bleiben. Und sie bietet zudem alternativ einen „Kiss-and-Go“-Elternparkplatz an der Johannesgemeinde an. Von dort gebe es einen begleiteten Schulweg bis zur Schule.