Hattingen/Sprockhövel. Die Hilfsbereitschaft für Erdbebenopfer in Syrien und der Türkei ist in Hattingen und Sprockhövel groß. Warum Helfende Sammlungen teils stoppen.
Riesig ist die Hilfsbereitschaft für Erdbebenopfer in Syrien und der Türkei. „Wir mussten unsere Spendensammlung schon wieder stoppen, weil wir so viel gar nicht hinbringen können“, sagt Emre Yavuz von Arceo. Andere sammeln weiter.
Das Hattinger Unternehmen Arceo hatte in den sozialen Medien zu Spenden aufgerufen und kooperiert mit der Sprockhöveler Taskin Logistics GmbH. „Sie nehme acht Paletten Hilfsgüter von uns mit“, sagt der Sales Manager der Hattinger Arceo GmbH, die beispielsweise Felgen vertreibt. „Wir wollten als Firma anpacken, haben gedacht, dass wir zusammen mehr schaffen als einer alleine. Wir sind überrannt worden mit Spenden, mussten teils Menschen wieder wegschicken, haben uns entschuldigt“, sagt Yavuz. „Wir sind eine deutsche GmbH, aber unser Gründer kommt aus der Türkei, es gibt dort den Hauptsitz.“
Spendenbereitschaft für Erdbebenopfer in Syrien/der Türkei in Hattingen/Sprockhövel
Derzeit sucht Arceo, die ihren Sitz an der Kreisstraße hat, nach weiteren Transportmöglichkeiten für Hilfslieferungen. „Das größte Problem ist sicher nicht mangelnde Hilfsbereitschaft, sondern das Organisatorische. Es ist eine riesige Fläche.“
Spenden-Möglichkeit
Das Kultur-Forum Türkei Deutschland ruft angesichts der grenzübergreifenden Notsituation in dieser besonders multiethnisch-multireligiös geprägten Region dazu auf, möglichst an Organisationen zu spenden, die eine Direkthilfe für alle in der Region vertretenen Menschen ermöglichen – unabhängig davon, ob es sich um Araber, Türken, Kurden, Sunniten, Aleviten, Christen, Assyrer, Jesiden handelt.
Zu diesen Organisationen gehört auch der Förderverein Gesellschaft für bedrohte Völker, die für Afrin in Nordsyrien sammeln. Info über die Homepage www.daskulturforum.de
Decken und Kissen seien reichlich gespendet worden, aber auch neue Bekleidung, darunter Kinderkleidung „Da war vieles neu gekauft, noch mit Etikett. Wir haben dann entsprechende Päckchen gepackt und beschriftet, damit man auch weiß, was drin ist.“
Flüchtlingshilfe Sprockhövel sammelt Spenden
Die Flüchtlingshilfe Sprockhövel unterstützt die Sammelaktion für die Erdbebenopfer. Bereits am Mittwoch (8.2.) packten Ehrenamtliche der Kleiderkammer einen Transporter voll mit warmer Kleidung. Von dort gingen sie laut Flüchtlingshilfe umgehend Richtung Türkei auf den Weg.
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Die Stadt Hattingen bündelt auf ihrer Homepage www.hattingen.de Spendensammelnde. „Alle wollen helfen, daher haben wir die Hilfsangebote, die uns bekannt sind, auf der Hattinger Homepage gebündelt. Auch Adressen für Unterstützung in Syrien, wo es besonders schwierig ist, Hilfen zu organisieren, sind dort aufgeführt“, erklärt die erste Beigeordnete Christine Freynik, die sich nach dem Beben mit Vertretern der Ditib Gemeinde Hattingen traf. Es gibt Spendenaufrufe für Geldspenden, aber auch um saubere und gut erhaltene Sachspenden bitten die Organisationen.
Stadt bündelt Spendensammelnde auf der Homepage
Allerdings finden sich in der Liste derzeit noch keine Hattinger Hilfsaktionen. Das Kollektiv e.V. aus Bochum sammelt am Sonntag, 12. Februar, zwischen 10 und 16 Uhr im Falkenheim Bochum, Akademiestraße 69. Helfende Hände sucht der Verein dafür noch, die Spenden annehmen, sortieren und packen. Die Spenden – entsprechend der Bedarfsliste des Zivilen Krisenstabs / Lohmar Hilft e.V. – werden gleich zu Beginn der Woche nach Troisdorf gefahren, wo die Spenden zugeladen werden. Gesammelt werden Zelte, Isomatten, Schlafsäcke, Winterjacken, Babytrockennahrung, Windeln.
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Ansonsten listet die Stadt Geldspendemöglichkeiten auf: Kurdischer Roter Halbmond in Deutschland, Deutsches Rotes Kreuz, Bündnis Entwicklung und Aktion Deutschland hilft, aber auch Ärzte der Welt, Franziskaner helfen, Humedica, Save the Children, Unicef, UNO-Flüchtlingshilfe, Ditib, Türkiye Kizilay Dernegi oder Afad sammeln Geld für die Opfer der Naturkatastrophe.
TSG Sprockhövel hat angekündigt, dass alle Einnahmen aus dem Spiel am Sonntag (12.2.) für Erdbebenopfer sind. Und auch der Stadtmeister der Hattinger Reserveteams reicht seine Prämie weiter an die Erdbebenopfer in Syrien und der Türkei. Auch die Frauen des Internationalen Frauencafés im Holschentor haben gesammelt und möchten, „mit dem Geld besonders Nordsyrien unterstützen, wo bislang wenig Hilfe ankommt“, sagt Ingrid Klenke vom Café. „Das Geld soll aufs Konto vom Roten Halbmond.“