Hattingen. Bald beginnt die gefährliche Zeit für Rehkitze. In Hattingen wird viel für ihren Schutz getan, jetzt kann jeder mithelfen – und zwar so.

Eine Drohne steuern und dabei auch noch ein Rehkitz retten: Die Firma Copterworld und die Rehkitzrettung Hattingen bieten ein öffentliches Training für die Kitzrettung an.

Der kostenfreie Kursus am Samstag, 25. Februar, steht allen Interessierten offen – gleich ob Jäger, Landwirte, Helfende oder Neugierige. Thorsten Keil von Copterworld, der deutschlandweit Piloten ausbildet, kooperiert schon seit fünf Jahren mit der Rehkitzrettung Hattingen und unterstützt sie. Zuletzt erst hat er Plastikkisten zur Sicherung von Rehkitzen gesponsert. Kennen gelernt hat er Maik-Thiemo Müller von der Rehkitzrettung Hattingen, weil der „am Weg zu meiner früheren Werkstatt wohnt“.

Rehkitzrettung Hattingen und Copterworld bieten Training Kitzrettung

Das Treffen ab 12 Uhr ist auf dem Bergerhof in Oberstüter geplant „Ich habe mit dem Inhaber gesprochen und der war einverstanden. Das ist gut, dort kann man einen Kaffee bekommen, die Toiletten nutzen.“ Er betont, dass das Wetter die große Unbekannte ist bei dem Termin. „Es sollte schon trocken sein und keinen Orkan geben, sonst müssen wir das Training verlegen.“

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Interessierten zeigt Thorsten Keil (r.) von Copterworld in Hattingen, wie Drohnen bei der Rehkitzrettung helfen. Mit der Rehkitzrettung Hattingen bietet er ein Training an.
Interessierten zeigt Thorsten Keil (r.) von Copterworld in Hattingen, wie Drohnen bei der Rehkitzrettung helfen. Mit der Rehkitzrettung Hattingen bietet er ein Training an. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Keil liefert die Technik zum „Angucken und Anfassen“, wird auch das Drohnenfliegen zeigen. „Wir werden ein Hotpack verstecken, das Wärme ausstrahlt – wie ein Rehkitz“, erklärt Keil die Übung. Aber es geht auch um den rechtlichen Rahmen. Denn man müsse wissen, „wo die Fallstricke sind, damit nicht hinterher Jagdwilderei im Raum steht“.

Hoffnung auf mehr Helfende

Wie lange das Treffen dauert, kann Keil nicht sagen. „Open end, ich brenne für die Sache, wenn ich da erst ins Reden und Zeigen komme . . .“ Angesetzt sind gute zwei Stunden.

Es besteht auch die Hoffnung, für die anstehende Rehkitz-Rettungssaison Helfende zu gewinnen, die „frühmorgens durch das nasse Gras laufen“. Und die Aktion zeige, dass Drohnen „viel Gutes tun können“.

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Zwar gibt es einen Drohnenpiloten bei der Rehkitzrettung Hattingen, die sucht aber noch für die Saison 2023 weitere. Aktiv sind neben dem einen Piloten derzeit zehn Helfende. „Jedes Jahr stirbt eine hohe Zahl an Rehkitzen. Auch Hasen sterben, denn sie ducken sich dicht auf den Boden – und Bodenbrüter“, sagt Müller.

Aufklärungsarbeit leisten

Aufklärungsarbeit will das Angebot leisten. „Manchmal sehen Spaziergänger die geretteten Kitze in den Kisten – und lassen sie wieder frei, sie laufen dann wieder ins Feld“, so Müller. Die rechtlichen Rahmenbedingungen gibt’s als Vortrag, dann kommt die Vorstellung der neusten Technik. Unter Anleitung kann selbst eine Drohne gesteuert werden. Zum Abschluss gibt’s dann die simulierte Kitzrettung. Dabei versuchen Teilnehmende auch, das Wärmebild auszuwerten und Wärmequellen zu erkennen.

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