Hattingen. Anja Kersting und Peter Unger arbeiten im Kirchenkreis Hattingen-Witten in der Prävention gegen sexualisierte Gewalt. Eine erste Bilanz.

Seit Anfang des Jahres arbeiten Anja Kersting und Peter Unger in der Prävention gegen sexualisierte Gewalt in den Evangelischen Kirchenkreisen Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm. Jetzt haben die beiden eine erste Bilanz gezogen.

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Sie beraten, begleiten und unterstützen Leitungsgremien wie zum Beispiel Presbyterien und die Kreissynodalvorstände bei der Erstellung von Schutzkonzepten. Anja Kersting und Peter Unger unterstützen und befähigen zudem engagierte Mitarbeitende in den Gemeinden bei der Umsetzung der Schutzkonzepte indem sie unter anderem Schulungen für beruflich und ehrenamtlich Tätige anbieten.

Anja Kersting und Peter Unger arbeiten in der Prävention gegen sexualisierte Gewalt, u.a. für den Evangeklischen Kirchenkreis Hattingen-Witten.
Anja Kersting und Peter Unger arbeiten in der Prävention gegen sexualisierte Gewalt, u.a. für den Evangeklischen Kirchenkreis Hattingen-Witten. © EKKH | Kristina Hußmann

Sie führen Info-Veranstaltungen und Seminare durch, sie arbeiten eng mit der überregionalen, koordinierenden Präventionsarbeit der Fachstelle für den Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung (FUVSS) zusammen. Sie kooperieren zudem mit der Diakonie, dem Kita Trägerverbund oder dem CVJM.

Schutzprozess beginnen und fortführen

„Wir haben die Synoden, Kreissynodalvorstände, Pfarrkonferenzen und Konvente der Jugendreferentinnen und Jugendreferenten informiert, was präventive Arbeit vor sexualisierter Gewalt bedeutet und welche Schritte notwendig sind, um einen Schutzprozess zu beginnen und fortzuführen“, erzählt Peter Unger. „Dazu haben wir uns in Organisationsentwicklung fit gemacht, weil unsere wichtigste Aufgabe zu Beginn ist, Schutzprozesse so in den Gemeinden zu verankern, dass sie auch gelebt werden und nicht nur ein Papier für die Galerie geschrieben wird.“

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„Wir sind bisher auf niemanden getroffen, der den Schutz vor sexualisierter Gewalt nicht für notwendig gehalten hätte. Das ist erfreulich“, erklärt Anja Kersting. „Widerstände gab und gibt es hauptsächlich gegen den Arbeitsaufwand, der mit den Schutzprozessen verknüpft ist. Arbeitsüberlastungen verhindern einen freudigen Beginn bei vielen.“

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Doch einige Gemeinden im Gestaltungsraum hätten sich trotzdem auf den Weg gemacht, erklären Kersting und Unger. „Es haben sich Kompetenzteams gegründet, die versuchen sich an einer Gefährdungsanalyse. Sie schauen sich die Bereiche an, in denen Kinder und Jugendliche zusammenkommen und erarbeiten mit ihnen gemeinsam Verhaltenskodizes, die vor sexualisierter Gewalt schützen und den Kindern und Jugendlichen die Gemeinde als sicheren Ort erleben lassen“, erläutert Peter Unger. „Dabei­ werden sie von uns begleitet und geschult.“

Kinder vor sexualisierter Gewalt schützen

„Wenn wir wirklich Kinder vor sexualisierter Gewalt in unseren Gemeinden schützen wollen, dann muss die Prävention Teil der konkreten Arbeit werden“, sagt Anja Kersting. „Es genügt nicht, sich einmal Gedanken zu machen und diese dann zu Papier zu bringen.“

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Bei jeder Planung, jeder Mitarbeitenden-Gewinnung, jeder Aktion müssen Präventionsmaßnahmen mitgedacht und gelebt werden. „Das muss sozusagen zur DNA der Gemeindearbeit gehören.“

Deshalb sind Schutzprozesse niemals abgeschlossen. Die Mitarbeitenden wechseln, neue Gruppen und Aktionen entstehen und machen eine fortwährende Anpassung nötig.