Hattingen. Die meisten Chöre sind mit mehr Sängern in die Corona-Zeit gegangen als wieder heraus. Die Deutsche Eiche in Hattingen hat durchgehalten.

Als hätte Corona nie stattgefunden. 35 Sänger des Männergesangvereins Deutsche Eiche 1880 Hammertal standen am Samstagabend im Schulzentrum Holthausen auf der Bühne. Glücklich, endlich wieder zusammen singen zu können, hatten sie zu dem Abend „Mich trägt mein Traum“ eingeladen. Und die Reihen waren ausgesprochen gut besetzt mit Zuhörerinnen und Zuhörern, darunter auch einige Kinder.

Niemand ist abgesprungen

Sie hopsten und wippten mit, als das Lied „Wochenend und Sonnenschein“ gesungen wurde. Ein Abend, der Aktiven und Besuchern richtig gutgetan hat. Besonders stolz ist Geschäftsführer Jürgen Pöting darauf, dass in den schwierigen Coronajahren, in denen fast nichts stattfinden durfte, niemand abgesprungen ist. „Wir haben durch die Pandemie keinen verloren, weil er keine Lust mehr aufs Singen hatte“, sagt der 83-Jährige.

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35 von 41 Aktiven standen auf der Bühne

Und so standen von den insgesamt 41 aktiven Sängern 35 am Samstagabend auf der Bühne. Erstaunlich auch deshalb, weil das Durchschnittsalter mittlerweile 79,2 Jahre beträgt. Nur wenige blieben beim Singen sitzen, die meisten aber standen die Zeit über in blütenweißen Hemden und erfreuten die Gäste. Der reine Männergesangverein, der gerne neue Sänger aufnimmt, habe noch so viele Mitglieder, erklärt Pöting, weil aus Sprockhövel und Witten viele dazu gekommen sind. „Hätten wir das doch schon vorher gemacht, sagten uns viele Sänger“, erklärt der Geschäftsführer.

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Zusammenhalt funktioniert gut

Denn die Kameradschaft und der Zusammenhalt unter den musikalischen Herren sei nach wie vor hervorragend und groß. Auf eine lange Tradition können die Herren zurückblicken. 142 Jahre alt ist der Verein jetzt und damit überhaupt etwas stattfinden konnte in den vergangenen drei Jahren haben sich die Sänger damit beholfen, ein Fensterkonzert im Altenheim St. Josef in Herbede zu geben. „Das war die einzige Veranstaltung, die wir durchführen konnten“, erklärt Jürgen Pöting.

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Konzerttermin war das große Ziel

Das große Ziel aber war es für die Sänger, an diesem 27. August in Hattingen auftreten zu können. Bis zum Schluss immer noch ängstlich beäugt, ob es endlich klappt. Und es klappte. Zusammen mit Sopranisten Laura Violetta Lex standen die Herren auf der Bühne, wechselten sich ab und zu mit dem Kammerorchester der Musikschule Hattingen ab. Die Gesamtleitung hatte Chorleiter Martin Martmöller, der zwischendurch immer etwas zu den Stücken erklärte. Eine große Bandbreite wurde den Gästen vorgetragen, von Rock über Evergreens, ein Stück aus Verdis Gefangenenchor bis zum „Best of Udo Jürgens“. Zum Schluss der gelungenen Veranstaltung stand noch der Vater der Sopranistin, Stefan Lex, mit auf der Bühne und sorgte für einen grandiosen Ausklang mit „Time to say good bye“.