Hattingen. Weit mehr als 40.000 Menschen haben in Hattingen ein friedliches Altstadtfest gefeiert. Bilanz, Kritik und Ausblick zum Konzert-Wochenende 2023.

Das Altstadtfest meldet sich fulminant zurück aus der Corona-Pause. War es schon bei der letzten Ausgabe vor der Pandemie 2019 so voll wie lange nicht mehr, wurde das in diesem Jahr sogar noch getoppt. Die Menschen wollen wieder feiern. Und das zeigten sie in aller Deutlichkeit.

Drei Tage lang war die Altstadt zwischen Kirchplatz, Krämersdorf, Steinhagen und Bunker rappelvoll. An den Abenden war kaum noch ein Durchkommen vor den Bühnen und auch im Hattinger Bermudadreieck herrschte dichtes Gedränge. „Ich habe selten so viele begeisterte Menschen auf dem Kirchplatz gesehen“, ist Georg Hartmann, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins, überwältigt von der Resonanz am Samstagabend.

Volle Außengastronomie

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Deutlich mehr als die 2019 geschätzten 40.000 Menschen müssen es gewesen sein, die durch die Straßen und engen Gassen der Altstadt bummelten – übrigens zu 99 Prozent ohne Maske. Auch am Sonntag, der sich in diesem Jahr durch enorm gestiegene Kosten für die Veranstalter in etwas abgespeckter Form präsentierte, waren die Straßen schon mittags gut gefüllt. Vor den Bühnen blieb es da noch angenehm überschaubar, am Nachmittag hatte es sich aber wieder mehr gefüllt – für einen gut besuchten Abschluss. Denn viele Besucher verweilten auch für die ruhigeren Klänge am letzten Tag des Festes. Im Krämersdorf tummelten sich unterdessen die Kinder auf der Piratenboot-Hüpfburg das Kinderlands.

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Am Steinhagen spielte ein Akkordeon-Spieler erfolgreich gegen die ersten Töne von der großen Bühne auf dem Kirchplatz direkt um die Ecke an. In den Gastronomiebetrieben überall in der Altstadt war unterdessen schon am Mittag kaum noch ein Platz zu kriegen. Das entspricht auch den Rückmeldungen, die Georg Hartmann von den Gastronomen bekommen hat – wie er waren auch sie sehr zufrieden mit diesem Wochenende. In diesem Jahr öffneten am Sonntag auch die Händler und tatsächlich nutzten viele Besucher die Gelegenheit zum Blick in die Auslagen.

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Immerhin hätte es auch kaum besser laufen können: Die Menschen hatten Lust auf Ausgelassenheit, das Wetter spielte – nicht zu heiß, aber trocken – mit und auch die Konkurrenzveranstaltungen taten dem Erfolg keinen Abbruch.

Einbußen bei Kunsthandwerkern

Parallel zum Altstadtfest feierte nicht nur das Zeltfestival am Kemnader See seinen Auftakt, sondern sangen auch dutzende Chöre in Sprockhövel beim Vokalmusikfest und tanzten die Fans bei einem Technofestival auf der Henrichshütte. „Allen Unkenrufen im Vorfeld zum Trotz hat sich alles vertragen. Jeder hat seine Sparte gefunden und alles konnte parallel bestehen“, freut sich der Stadtmarketing-Chef.

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Nur in einem Bereich musste er Einbußen in Kauf nehmen: „Der Kunsthandwerkermarkt war etwas dünn. Das soll nächstes Jahr wieder besser werden.“ Als Grund nannte er, dass Organisator Peter Lihs zeitgleich die Kunsthandwerker auf dem Zeltfestival stellt. Hier wirkte sich die Termin-Kollision dann doch negativ aus.

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Im kommenden Jahr kann sich Georg Hartmann deshalb auch wieder einen anderen Termin für das Altstadtfest vorstellen – vielleicht wieder Ende Mai. Entschieden ist aber noch nichts.

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Auch die Kritik bezüglich zu weniger Mülltonnen will Hartmann aufnehmen. Alles in allem zieht er aber eine großartige Bilanz und lobt, dass die Besucher für ein friedliches Fest und „Mega-Stimmung“ gesorgt hätten. Das bestätigen auch die Meldungen von Polizei, Feuerwehr und Sanitätsdienst. Selten habe es ein so entspanntes Stadtfest gegeben. Bis auf ein kleines Scharmützel am Rand des Festes, blieb es bis Redaktionsschluss entspannt und ohne Zwischenfälle.

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