Hattingen. Die für viele so niedlichen Nutrias an der Ruhr in Hattingen werden zum Problem. Der Ruhrverband schreitet ein – weil sie Krankheiten übertragen.
Nutrias sind für viele Naturfreunde einfach niedliche Pelztierchen, die leicht an den Menschen zu gewöhnen sind und gern Futter aus der Hand fressen. Für den Ruhrverband indes bedeuten die kleinen Nager, die auch an der Ruhr in Hattingen zu sehen sind, schlicht eine Gefahr für Deiche und Uferbefestigungen der Ruhr und die Stauseen.
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Ihre Ursprünge sind im südamerikanischen Regenwald. Doch inzwischen tauchen sie überall an der Ruhr in Hattingen auf: Blankenstein, in Welper, im Bereich an der Henrichshütte, im Rauendahl und an der Kuhweide Richtung Oberwinzerfeld.
Population ist extrem gewachsen
„Wir werden noch in diesem Sommer Fütterungsverbotsschilder aufstellen. Die Population der Nutrias hat in den vergangenen Jahren extrem zugenommen“, sagt Thorsten Schlautmann vom Ruhrverband.
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Spaziergänger haben immer wieder Fotos und kleine Videos in sozialen Netzwerken gepostet, die das Füttern der Tiere zeigen. Jetzt handelt der Verband. Zwar sind die Nager für Menschen harmlos. Doch beim Füttern können sie zubeißen.
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„Mit ihren scharfen Zähnen können sie Menschen verletzen“, erklärt Schlautmann. Hierbei könnten Krankheiten wie Salmonellen oder Streptokokken übertragen werden.
Höhlen und Gänge in den Uferbereichen
Außerdem sorge das Füttern für einen weiteren Anstieg der Population. Die Tiere graben Höhlen und Gänge in den Uferbereichen. Wiederholt mussten Fachleute ausrücken, um diese Schäden zu beheben. Besonders gefährlich seien Beschädigungen an Dämmen oder Deichen an der Ruhr. Mitarbeiter des Ruhrverbands haben Nutrias unter anderem zuletzt dort gesichtet, wo der Wittener Ölbach auf den Kemnader See trifft.
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Schon jetzt werden Nutrias bejagt: Landesweit wurden im vergangenen Jahr 27.000 Tiere erlegt. Genauen Zahlen der Bestände an der Ruhr sind nicht bekannt.