Hattingen. Entdeckertour an der Ruhr: In dieser Folge geht es um die bunte Miniaturwelt an der Ruhr in Hattingen. Welche spannenden Insekten man sehen kann.
Insekten kann man an den Ruhrufern in Hattingen gut entdecken. Ihre Welt ist besonders farbenfroh. Große und kleine, einheimische und zugewanderte Arten sind hier zu finden. Sie zu unterscheiden, braucht zum Teil ein gutes Auge.
Käfer räumen auf
Käfer sind besonders wichtig für das Ökosystem, da sie Aas verwerten. „Sie sind die Müllwerker im Tierreich“, sagt Isolde Füllbeck vom Nabu. Entdecken könnte man zum Beispiel den grün schillernden Rosenkäfer.
Außerdem kennt wohl fast jeder den Marienkäfer. Einheimisch ist der Siebenpunkt-Marienkäfer. Der hat tatsächlich immer genau sieben Punkte. Typisch ist außerdem das Halsschild mit zwei weißen Flecken. Insgesamt gibt es aber mehr als 70 Marienkäferarten. Seit 2002 wird der Asiatische Marienkäfer immer öfter gesichtet. Er kann gelblich, rötlich oder schwarz sein und eine unterschiedliche Anzahl von Punkten haben. Sein Nackenschild zeigt typischerweise ein schwarzes W auf weißem Grund.
Farbenfrohe Libellen
In leuchtenden Farben präsentiert sich die Prachtlibelle. Sie gehört zu den größten und schnellsten Insekten Deutschlands und kann bis zu 50 km/h fliegen. Die Prachtlibelle wird etwa sieben Zentimeter lang. Die männlichen Prachtlibellen schimmern eher blau, die weiblichen grünlich. Zudem haben beide durchscheinende Flügel. Charakteristisch für ihren Flug ist, dass sie eher flattern. Durch den langen Körper sind sie dennoch gut von Schmetterlingen zu unterscheiden. Übrigens: Libellen können sogar rückwärts fliegen.
Insektensommer und Bestimmungshilfen
Der Naturschutzbund (Nabu) lädt bald zur zweiten Runde des Insektensommers ein. Vom 5. bis 14. August können alle Insektenfans wieder mitmachen und die Insekten in ihrer Umgebung zählen. Die Ergebnisse sind dann online abzurufen.
So funktioniert es: An einem sonnigen und eher windstillen Tag sucht man sich einen schönen Platz. Eine Stunde lang dokumentiert man dann die Insekten und meldete seine Ergebnisse. Bestimmungshilfen gibt es auf www.insektensommer.de
„Die Männchen haben Reviere. Man kann beobachten, dass sie immer wieder auf der gleichen Warte sitzen“, sagt Füllbeck. Von Mai bis Mitte Juli schlüpfen die Libellen. Ihre Flugzeit dauert von Mai bis Oktober. „An den Libellen kann man übrigens den Zustand und Wandel der Umwelt ablesen und wie gut die Wasserqualität ist“, weiß die Nabu-Expertin.
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Ein gutes Schmetterlingsjahr
Ebenfalls farbenfroh ist die Welt der Schmetterlinge. Im vergangenen Jahr war aber kein gutes für die bunten Insekten. „Erfreulicherweise sind in diesem Jahr mehr Schmetterlinge zu sehen“, freut sich Füllbeck. Zu entdecken sind zum Beispiel das Tagpfauenauge, der Admiral mit den roten Binden auf den Flügeln. Auch C-Falter und Kleiner Fuchs sind häufige Arten.
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Nicht ganz so häufig, aber mit Glück durchaus zu entdecken, sind Taubenschwänzchen. Sie werden oft für Kolibris gehalten, weil sie einen recht großen Körper und schnellen Flügelschlag haben. Das Taubenschwänzchen ist ein Wanderschmetterling. Im Winter fliegt es meist in wärmere Gegenden, um im Frühjahr wiederzukommen. Auch der Admiral wanderte einst, inzwischen bleibt er durch die milderen Winter aber immer öfter hier, so die Expertin.
Bienchen summ herum
Rund um die Blüten entlang der Ruhr summt auch eine Vielzahl wilder Bienen. Es gibt mehr als 500 Arten, die allerdings nicht alle an der Ruhr vorkommen. Gemein ist ihnen, dass der Körper stets aus drei Teilen besteht. Zudem haben sie – wie alle Insekten – drei Beinpaare. Mit ihren Fühlern riecht und schmeckt die Biene.
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Wer den Bienen helfen möchte, kann auch zu Hause Blühstreifen mit einfachen Blüten anlegen. Aus Bambusstäben und einer Dose kann man zudem ganz einfach ein Bienenhotel bauen. Das Mark aus dem sechs bis acht Millimeter dicken Bambus auskratzen, mit den gekürzten Stäben eine Dose füllen und den Bambus mit Holzleim einkleben, fertig.
Heuschrecke mit Rhythmusgefühl
Typisch für den Sommer ist auch das Zirpen der Heuschrecken. Die grünen Hüpfer sind in den Wiesen entlang der Ruhr immer wieder zu sehen. Das Zirpen unterscheidet sich übrigens deutlich. „Heuschrecken zirpen nicht aus Langeweile, sondern weil sie in Paarungsstimmung sind“, weiß Isolde Füllbeck. Und dabei geben sie sich große Mühe. So zirpt jede Art auf ihre eigene Weise und in ihrem ganz eigenen Rhythmus. So ist sichergestellt, dass die Heuschrecken derselben Art zusammenfinden.
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