Hattingen. Die AOK legt auch für Hattingen einen Report zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels vor. Die Ergebnisse sind alarmierend.

Die Klimakrise ist nicht nur ein ökologischer, sondern auch ein medizinischer Notfall: Im Ennepe-Ruhr-Kreis könnten in den nächsten Jahren immer häufiger ältere Menschen an Hitzetagen ins Krankenhaus eingewiesen werden.

Das geht aus dem Versorgungsreport „Klima und Gesundheit“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervor. Danach ist jeder vierte AOK-Versicherte über 65 Jahre überdurchschnittlich gefährdet, an heißen Tagen gesundheitliche Probleme zu bekommen und deswegen ins Krankenhaus zu müssen.

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Der Report zeigt auf, wie stark der Klimawandel die Gesundheit der Menschen auch in der Region Westfalen-Lippe in Zukunft beeinträchtigen könnte. „Die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels erfordern künftig verstärkt Maßnahmen im Bereich Gesundheitsschutz und Prävention. Dazu werden wir unsere bereits eingeleiteten Präventionsangebote weiter verstärken. Wir kommen damit dem Wunsch unserer Versicherten gern nach, eine klimasensible Gesundheitskompetenz zu entwickeln“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

Mehr als 400 Einweisungen

Besonders hitzegefährdet sind Menschen mit Demenz und Alzheimer sowie anderen Erkrankungen wie zum Beispiel Niereninsuffizienz, Depressionen, Diabetes und chronischen Atemwegserkrankungen. In Westfalen-Lippe kam es im Jahre 2018 insgesamt zu 417 hitzebedingten Klinikeinweisungen je Million älterer AOK-Versicherter ab 65 Jahren.

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Im EN-Kreis lag der Wert 32,9 Prozent unter dem Schnitt für Westfalen-Lippe. Das Problem: Wenn die Erderwärmung ungebremst voranschreitet und keine weiteren Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen ergriffen werden, dann könnten sich die Werte künftig noch weiter verschlechtern.

Stärker über Risiken des Klimawandels informieren

Das Klimaforschungsinstituts Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change hat dazu zwei Szenarien des Weltklimarats für Westfalen-Lippe zugrunde gelegt – mit weitreichenden Folgen: Verglichen mit dem Schnitt von 2009 bis 2018 würde sich die Zahl der hitzebedingten Klinikeinweisungen in Westfalen-Lippe bis zum Jahr 2050 fast verdreifachen, bis zum Jahr 2100 sogar verdreizehnfachen.

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„Diese Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, dass die Bevölkerung stärker über Risiken des Klimawandels informiert wird, um sich besser schützen zu können“, so Kock.