Hattingen. Die Stadt Hattingen hat die niedrigste Pro-Kopf-Verschuldung im Ruhrgebiet. Mehr Zahlungsmoral der Bürger könnte die Bilanz noch verbessern.

Dass in dieser Woche in der Stadtkämmerei die Sektkorchen geknallt haben, ist noch nicht bestätigt. Erheblichen Grund zur Freude haben die Hüterinnen und Hüter der heimischen Stadtkasse allemal.

Mit 1345 Euro pro Einwohner ist Hattingen die Kommune mit der niedrigsten Pro-Kopf-Verschuldung im Ruhrgebiet. Am anderen Ende der Schulden-Liga rangiert übrigens Mülheim. Dort steht jeder Einwohner mit 10.006 Euro im Minus.

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Zentraler Grund für die Top-Platzierung der Stadt Hattingen ist natürlich das Kanalgeschäft mit dem Ruhrverband. Die Übertragung der Rechte zum 1. Juli 2020 hat 115,5 Millionen Euro in die Hattinger Stadtkasse gespült.

4,4 Millionen Euro an Gewerbesteuern einfach nicht überwiesen

Kämmerer Frank Mielke konnte die Liquiditätskredite auf einen Schlag von 135 auf 38 Millionen Euro zurückfahren. Das ist auch ein Grund dafür, warum die Hattinger Stadtspitze gerade entspannter auf die steigenden Kreditzinsen blickt, als die Chefs anderer Revierstädte.

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Schön wäre es, wenn mehr Hattingerinnen und Hattinger ihren Beitrag zur finanziellen Lage der Stadt leisten würden. 4,4 Millionen Euro an Gewerbesteuern haben Unternehmen im vergangenen Jahr einfach nicht überwiesen. Und auch Hundebesitzer und Falschparker fallen mit steigenden Fallzahlen auf – auch wenn die Höhe der Beträge natürlich deutlich geringer ist.

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Die gerade explodierenden Preise für Lebensmittel und Energie lassen vermuten, dass sich die Zahlungsbereitschaft, in vielen Fällen ganz sicher auch das Zahlungsvermögen der privaten Haushalte 2022 nicht verbessern wird. Mit Blick auf diese Entwicklung zeigt sich noch einmal: Das Kanalgeschäft war eine gute Sache.