Hattingen. Das Bürgerzentrum in Hattingen kämpft mit den Nachwirkungen der Pandemie. Dennoch wurde viel geschafft. Diese Veranstaltungen sind jetzt geplant.

Die Pandemie-Jahre haben dem bürgerschaftlichen Engagement in Hattingen zugesetzt. Auch im Bürgerzentrum Holschentor spürt Andreas Gehrke noch deutlich die Folgen der Abschottung. Gleichzeitig wurde dort die Zeit genutzt.

Lange war das ehemalige Schulgebäude an der Talstraße in den vergangenen Jahren nahezu verlassen. Das, wofür das Holschentor steht, das Miteinander, die Gemeinsamkeit, war plötzlich nicht mehr möglich. „Die Pandemie ist absolut geschäftsschädigend. Sie lässt phlegmatisch werden“, betont der Chef der Hattinger Freiwilligenagentur.

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Einige Gruppen haben ihre Schlüssel bereits abgegeben. Sie haben sich in den vergangenen Jahren so verkleinert, dass sie nun keine Räume im Holschentor blockieren möchten, sagt Gehrke. Von anderen bekommt er teilweise nur zufällig mit, dass die Räume nicht mehr genutzt werden, muss oft hinterhertelefonieren. Ein Überblick darüber, welche Kapazitäten in dem Gebäude frei sind, ist deshalb noch schwierig.

Wer im Holschentor Hilfe bekommt

Willkommen sind im Bürgerzentrum Holschentor nicht nur Vereine. Von der Nachbarschaftshilfe bis zu festen Gruppen und eben Vereinen können Ehrenamtliche hier Unterstützung bekommen. Andreas Gehrke, Chef der Freiwilligenagentur, sieht das Zentrum als „Möglichmacher“. Jeder, der eine Idee hat und etwas Gutes für andere tun oder auf ein Problem aufmerksam machen möchte, ist willkommen.Die Freiwilligenagentur, die ehrenamtliche Tätigkeiten koordiniert, kann zum Beispiel dabei helfen, ein Fahrzeug aufzutreiben oder Sitzgelegenheiten und vieles mehr. „Ich bin nicht nur Makler für die Räume im Holschentor“, betont Gehrke. Doch natürlich können auch die an jedem Wochentag für Veranstaltungen und Treffen genutzt werden.Kontakt: Andreas Gehrke 02324 204-3060 E-Mail a.gehrke@hattingen.de und Britta Scholz-Meier 02324 204-3061, E-Mail b.scholz-meier@hattingen.de

Das Holschentor war vor sechs Jahren an den Start gegangen als Treffpunkt für Gruppen, Vereine, Initiativen, als Anlaufstelle für alle, die etwas bewegen möchten. In Teamarbeit wurde dafür im Haus angepackt.

Wieder mehr Veranstaltungen

Dieser Zusammenhalt hat gelitten. „Die Manegen-Disziplin, so nennt man das im Zirkus, fehlt. Wenn ein Raum zu streichen wäre, ich wüsste gar nicht, wie viele sich melden würden“, sagt Andreas Gehrke. Doch Resignation ist nicht sein Ding. „Ich wünsche mir, dass die Leute das Haus 24/7 nutzen. Und wir arbeiten darauf hin, dass wir das wieder hinkriegen.“

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So ist er positiv gestimmt: „Wir haben etwa 60 Gruppen und Vereine, die sich regelmäßig treffen. Um die Lücken bauen wir die Einzelveranstaltungen.“ Die seien inzwischen fast wieder auf Vor-Corona-Niveau. Vor der Pandemie verzeichnete das Holschentor 200 bis 300 Einzelveranstaltungen.

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Und Andreas Gehrke plant längst weiter. In diesem Jahr soll das „5+1“-jährige Bestehen des Bürgerzentrums mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert werden. Neben dem Tag der offenen Tür im September (das genaue Datum steht noch nicht fest) und Konzerten soll es verschiedene Seminare für Gruppen und Vereine geben – zum Beispiel zu Haftung in Vereinen, Steuern oder auch ein Moderationstraining.

Idee einer Kleinkunst-Reihe

Zudem schwebt dem Chef der Freiwilligenagentur eine Kleinkunst-Reihe vor. „Ich suche Leute, die vielleicht quartalsweise eine Reihe mit Musik, Kabarett und so etwas auflegen wollen.“

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Stattfinden könnte das auf der neuen Bühne, die in der Zeit des Leerstands in einem Gruppenraum im Erdgeschoss gebaut wurde. Ermöglicht wird das durch feste Sponsoren des Holschentors. Durch ihre Unterstützung konnten auch Gastrobedarf, Sonnenschirme, Bierbänke und neue Möbel für einige Räume angeschafft werden. All das steht den Nutzern des Holschentors nun zur Verfügung.

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Die möchte Andreas Gehrke wieder in Schwung bringen. Dazu plant er eine Klausurtagung mit dem Nutzerrat, um das Bürgerzentrum wieder ins Bewusstsein zu rücken und neu aufzustellen. Der Nutzerrat setzt sich aus in einer Vollversammlung gewählten Mitgliedern der im Bürgerzentrum vertretenen Gruppen zusammen. Er wird eigentlich alle zwei Jahre gewählt, ist aber nun aufgrund der Pandemie seit fast vier Jahren im Amt. Eine Neuwahl soll nach der Neuorganisation des Zentrums für bürgerschaftliches Engagement vorbereitet werden.