Hattingen. Die Hilfe für die Ukraine geht weiter, die Spenden verändern sich. Sagen „Hand in Hand für die Ukraine“ aus Hattingen und die Projekthilfe Gambia.

Nur noch wenige Tage, dann startet bereits der dritte Hilfstransport des Vereins „Hand in Hand mit der Ukraine“ ins rumänische Siret nahe der ukrainischen Grenze. Sven Goldack aus Niederwenigern, der „Hand in Hand“ zusammen mit seiner ukrainischen Frau Juliia und einigen Freunden gegründet hat, bemerkt aber, dass das Spendenaufkommen gut drei Monate nach Beginn des Ukraine-Krieges nachgelassen hat.

Unterstützung für die ukrainische Bevölkerung weiterhin stark vonnöten

Zumindest bei den Sachspenden. Statt wie bei der letzten Spendenfahrt Ende April mit zwei Transportern und über 1,5 Tonnen an Hilfsgütern werde der Verein daher beim nächsten Hilfstransport (15.-20. Juni) mit nur einem Transporter nach Siret fahren. Dass dieser zumindest voll wird, hofft Goldack dabei sehr. Denn Unterstützung für die ukrainische Bevölkerung sei weiterhin stark vonnöten. „Der Krieg tobt im Land ja immer noch.“

In Siret wird „Hand in Hand“ die Hilfsgüter übrigens wieder übergeben an die gemeinnützige Organisation

„Help Ukraine Romania“, die diese hinter der Grenze weiterleitet an eine Bekannte von Svens Frau: Elena Zamoisca, die die Spenden aus Deutschland von Czernowitz in der Ukraine aus unmittelbar an ihre Landsleute verteilt. Ebenso die „Überlebensmittel“, die „Hand in Hand“ in Siret von den Geldspenden einkauft.

Für die Zukunft überlegt Verein auch alternative Organisationsformen der Hilfe

Für die Zukunft überlege der inzwischen auf 26 Mitglieder angewachsene Verein indes zur Unterstützung der Ukraine auch alternative Organisationsformen. „Wenn die Sachspenden weiter zurückgehen sollten, lohnen sich Hilfstransporte in dieser Häufigkeit schließlich nicht mehr“, sagt Sven Goldack. Eine mögliche Alternative: Mitglieder fliegen nach Siret, kaufen ausschließlich vor Ort mit den Geldspenden die in der Ukraine benötigten Hilfsgüter. Oder an Elena Zamoiscas Verein „Synytsia v rukah“ (Die Meise in der Hand) wird direkt Geld überwiesen zum Einkauf von Hilfsgütern für die ukrainische Bevölkerung.

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Dass das kriegsgebeutelte Land zu unterstützen dabei eine Langfristaufgabe sein wird, davon ist Sven Goldack überzeugt. Spenden blieben daher nach wie vor wichtig.

Dies betont auch Matthias Ketteler vom in Hattingen gegründeten Verein Projekthilfe Gambia. Wie bei den Goldacks führten auch bei ihm dabei persönliche Verbindungen – Ketteler ist mit einer ehemaligen Ukrainerin verheiratet – zum Engagement für die Ukraine.

Zweiter Hilfstransport zur Kinder-Herzklinik in Lviv gestartet

Gerade erst ist dabei ein zweiter Hilfstransport mit medizinischen Hilfsgütern zur Kinder-Herzklinik in Lviv gestartet, wo 500 Patienten auf eine Behandlung warten. Zwei weitere Projekte in Lviv sind mit künftigen Spenden geplant: ein Kinderkrankenhaus und eine Gruppe, die Binnenflüchtlinge mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln versorgt.

Dass Spenden für die Ukraine weiter fließen, hofft dabei auch Ketteler, doch auch er hört von Hilfsorganisationen überall, „dass es derzeit weniger wird“. Die Projekthilfe selbst allerdings sei bislang „nicht betroffen gewesen“.

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