Hattingen/Sprockhövel. In Hattingen und Sprockhövel ist der Verkauf der 9-Euro-Tickets gestartet. Scharfe Kritik kommt vom Chef der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr.
Peter Bökenkötter, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr (VER), hält nicht viel vom 9-Euro-Ticket, das seit Montag im Verkauf ist. Er fürchtet enorme Verluste für sein Unternehmen, das ohnehin finanziell am Krückstock geht.
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Kein gutes Gefühl den Gesellschaftern gegenüber
„Man hätte einfach mal ÖPNV-Experten fragen müssen, bevor man so ein Ding anschiebt“, sagt Bökenkötter im Gespräch mit der Redaktion. „Ich glaube nicht, dass die Kunden damit vorwiegend unsere Busse nutzen, sondern dass für Leute, die dieses Angebot in Anspruch nehmen, vor allem der überregionale Zugverkehr interessant ist. Dennoch weiß ich nicht, wie viele Monatskarten das bei uns betrifft. Ich habe kein gutes Gefühl unseren Gesellschaftern gegenüber.“
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Eine Wahl hatte er freilich nicht und darauf sind VER und Muttergesellschaft Bogestra vorbereitet. „Ich kann nur an alle appellieren, sich das Ticket auf dem digitalen Weg zuzulegen“, sagt Sprecherin Sandra Bruns. Bei den VER-Busfahrern beispielsweise ist das Ticket nicht erhältlich.
Aktion läuft vom 1. Juni bis zum 31. August
Vom 1. Juni bis zum 31. August soll es dann mit dem Ticket möglich sein, mit Bus und Bahn einen Monat lang durch ganz Deutschland zu fahren. „Wichtig: Das Ticket ist monatsscharf. Kaufe ich mir das Ticket für den Juni, kann ich damit auch nur im Juni fahren“, macht sie klar. Und hier besteht eine Abgrenzung zu anderen Tickets, die ab dem Startdatum über Monatsgrenzen hinaus einen Monat genutzt werden können – beispielsweise vom 15. bis zum 15. des Folgemonats.
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Wie stark das Ticket genutzt werden könnte – da vermögen die beiden keine Prognose abzugeben und benutzen sogar unabhängig voneinander dieselbe Redewendung: „Wir haben keine Glaskugel, in die wir schauen könnten.“