Hattingen. Baum oder Bauprojekt: Ein Silberahorn steht dem Bau von 13 Sozialwohnungen in Hattingen im Weg. Es ist nicht die erste Abwägung dieser Art.

Welper und die Bäume: Die Platanen, die dem Erweiterungsbau für die Gesamtschule im Weg standen, sind weg. Über das Wäldchen, das dem Bau der Feuerwache Nord weichen müsste, wird wohl weiter gestritten, weil das Bauleitverfahren korrigiert werden muss. Und für den Silberahorn an der Ecke Marxstraße/Friedhofsweg steht am Dienstag, 17. Mai, der Tag der Entscheidung an. Sie fällt im Stadtentwicklungsausschuss.

Dem Gremium liegt ein Bauantrag der Gartenstadt Hüttenau vor. Die Wohnungsbaugenossenschaft mit Sitz in Welper will auf dem Eckgrundstück einen kleinen Wohnkomplex errichten.

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Der Umfang: 13 Wohnungen. Das Besondere: Alle sollen öffentlich gefördert werden und damit für den dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum sorgen. Das Problem: ein Silberahorn.

Die Stadt Hattingen hat ein Gutachten in Auftrag gegeben

Einen Kompromiss wird es nicht geben. Die Stadt hat ein Gutachten in Auftrag gegeben. Danach weist der Baum zwar Schädigungen auf. Mit entsprechenden Aufwendungen könnte er aber erhalten werden.

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Allerdings: „Ein Erhalt des Baumes bei gleichzeitiger baulicher Entwicklung des Grundstücks ist aufgrund des Zusammenspiels aus Grundstücksgröße sowie der Lage des Baumes auf dem Grundstück nicht sinnvoll möglich“, zitiert die Bauverwaltung aus dem Gutachten. Die Bäume der Allee indes seien – sowohl im Bebauungsplan als erhaltenswerte Bäume als auch als Allee – geschützt, was auch während der Bauphase zwingend zu berücksichtigen sei.

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Der Erhalt des Ahornbaumes war ein zentraler Punkt bei der Bürgerbeteiligung zum Bebauungsplan, die im Oktober 2021 durchgeführt wurde. Viele der 50 Teilnehmenden argumentierten für den Baum und gegen die Bebauung. Wohl wissend, dass Rat und Verwaltung ein erstes Zeichen für das neue Quartier bereits gesetzt hatten: durch einen Beschluss am 1. Juli 2021 in der Stadtverordnetenversammlung.