Hattingen. In Kooperation mit der Deutschen Flug-Ambulanz startet Med Care Professional aus Hattingen ein besonderes Ukraine-Hilfsprojekt. Die Details:

„Der Krieg in der Ukraine erfüllt uns alle mit großer Sorge, Wut und Trauer“, sagt Michael Weber, Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens Med Care Professional mit Sitz in Hattingen. Überlegt haben er und sein Team daraufhin, wie sich in dieser Situation entsprechend der eigenen Fähigkeiten und Ressourcen sinnvoll helfen lässt. Und nun in Kooperation mit der Deutschen Flug-Ambulanz ein Projekt ins Leben gerufen: die Einrichtung einer Luftbrücke für die Ukraine.

Benötigt werden Medikamente, Hygiene- und Sanitärartikel

Konkret geplant ist bei diesem Hilfsprojekt, mit einem Ambulanzflugzeug ein- bis zweimal wöchentlich in Richtung ukrainische Grenze zu fliegen. Nach jetzigem Stand soll dabei das polnische Rzeszów, knapp 100 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, angesteuert werden, so Weber.

Michael Weber, Geschäftsführender Gesellschafter von Med Care Professional in Hattingen
Michael Weber, Geschäftsführender Gesellschafter von Med Care Professional in Hattingen © FUNKE Foto Services | Volker Speckenwirth

,„Dabei kann das Flugzeug auf dem Hinweg Hilfsgüter mitnehmen, die dringend in der Ukraine gebraucht werden.“ Benötigt würden von der im Kriegsgebiet ausharrenden Bevölkerung und den nach Polen Geflohenen in erster Linie Medikamente, aber auch Hygiene- und Sanitärartikel.

Bis zu vier Patienten fliegen zur Behandlung nach Deutschland mit zurück

Auf den Rückflügen von Rzeszów dann, so Weber, soll das Ambulanzflugzeug jeweils bis zu vier Patienten zur Behandlung nach Deutschland mitnehmen – darunter bis zu zwei, die aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen oder Erkrankungen liegend transportiert werden müssen. Erfahrungsgemäß seien „solche Transportkapazitäten in Kriegs- und Krisensituationen immer Mangelware und deshalb sind wir überzeugt, mit einer solchen speziellen Luftbrücke einen sinnvollen Beitrag leisten zu können“, betont Michael Weber. Und er fügt hinzu: „Was können wir besser als den Transport von schwerkranken und schwer verletzten Menschen?“

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Insbesondere den ärmeren Menschen im Kriegsgebiet wolle man mit dem Luftbrücken-Projekt gezielt helfen.

So kann man die „Luftbrücke für die Ukraine“ unterstützen

So können Bürgerinnen und Bürger das Projekt „Luftbrücke für die Ukraine“ unterstützen:

Wer Initiativen oder Organisationen kennt, die Hilfsgüter in die Ukraine schicken oder aber Patienten aus dieser evakuieren möchten, kann gern Kontakt mit Med Care Professional aufnehmen, ebenso alle, die selbst Hilfsgüter haben oder sammeln – um über den Transport zu beratschlagen.

Spenden können auf das Konto der Deutschen Flugambulanz bei der Commerzbank Essen überwiesen werden, IBAN: DE86 3604 0039 0371 4771 00, Stichwort: „Ukraine Luftbrücke”. Die Spenden werden nur für dieses Projekt genutzt, eine Spendenbescheinigung kann auf Wunsch ausgestellt werden. Sollte das Geld nicht mehr für dieses Projekt eingesetzt werden können, wird es entweder zurücküberwiesen oder an ein anderes konkretes Projekt zur Unterstützung der Opfer des Ukrainekrieges verwendet (bitte Kontaktmöglichkeit mit angeben).

Kontakt für Rückfragen: Thorben Kriege, , 02324 919980; Dr. Jens Hahn, , 0151-20140909, für allgemeine Anfragen:

Natürlich sei die Umsetzung eines solchen Vorhabens nur möglich mit Unterstützung von Partnern. Hierzu zählt Michael Weber nicht zuletzt auch „eine gute Koordination mit den Krankenhäusern in Deutschland, damit die Patientinnen und Patienten hier eine gute Versorgung bekommen, die in der Ukraine und in Polen derzeit aufgrund der Anzahl an Betroffenen nicht möglich ist“. Auch ehrenamtliche Unterstützung von Ärzten und Notfallsanitätern, die diese Flüge qualifiziert begleiten, sei vonnöten, um dieses Projekt stemmen zu können. Und die Zusage der belgischen Fluggesellschaft ASL, dass sie die Ambulanzflugzeuge für eine solche Luftbrücke zum Selbstkostenpreis zur Verfügung stellt.

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Die ersten Crews, die bereit sind, die Flüge ehrenamtlich zu besetzen, seien übrigens schon gefunden, sagt Michael Weber. Der Hattinger rechnet dabei damit, dass das Luftbrücken-Projekt ab Ende April in die Umsetzungsphase geht.

Spenden, die die Luftbrücke für die Ukraine mitfinanzieren, sind willkommen

Spenden, die die Luftbrücke für die Ukraine mitfinanzieren, sind allen Beteiligten willkommen, zumal dieses Hilfsprojekt längerfristig angelegt ist, wie Michael Weber betont. Weil nicht nur er nicht glaubt, dass der Krieg dort in Kürze beendet sein wird. Und auch nicht, dass danach medizinischhumanitäre Hilfe nicht mehr vonnöten ist.