Hattingen. Immer mehr Menschen in Hattingen spenden für die Ukraine-Hilfe. Wie die Initiativen dafür sorgen, dass die Hilfsgüter an ihren Zielort gelangen.

Die Welle der Hilfsbereitschaft in Hattingen für die Ukraine wächst von Tag zu Tag. Immer mehr Menschen spenden Geld oder Hilfsgüter. Von der Resonanz sind die Initiatoren überwältigt.

Helfer haben Hilfsaktion in Hattingen aus Stand gestartet

Im evangelischen Gemeindehaus von Winz-Baak türmen sich Kisten und Pakete, jeweils bis an den Rand gefüllt mit haltbaren Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln. „Das alles ist in nur einer Woche zusammengekommen“, sagt Pfarrer Bodo Steinhauer. Aus dem Stand heraus haben er, die beiden gebürtigen Ukrainerinnen Olga Langer und Olga Lasyk und Organisatorin Annette Bürger die Aktion aus dem Boden gestampft.

Flyer waren schnell gedruckt und ein Helferteam zusammengestellt. Die Nachricht von der Initiative machte ohnehin schnell die Runde. Denn viele Menschen suchen nach Möglichkeiten, wie sie helfen können, und möchten natürlich auch sichergehen, dass ihre Spenden ankommen.

Transport der Hilfsgüter in die Ukraine

Die Hilfsgüter, die sich in Winz-Baak stapeln, soll zum Wochenende ein Spediteur in Richtung Ukraine transportieren. Derzeit laufen Gespräche, wie es mit dem Konvoi genau laufen soll, sagt Steinhauer. Man stehe mit Partnern im ukrainischen Lwiw (Lemberg) in engem Kontakt, die sich um die weitere Verteilung kümmern.

Kontakte zu den Hilfsinitiativen

Im Gemeindehaus von Winz-Baak an der Schützstraße 2 können die Bürger täglich von 9 bis 11 und von 17 bis 19 Uhr Spenden abgeben.

Kontakt zum Lionsclub ist über die Mailadresse vp@lions-hattingen-ruhr.de möglich.

Wer gepackte Pakete für den Verein Bochum-Donezk abholen lassen möchte, kann sich unter 02324/50090 melden. Die HWG zudem 12.500 Euro für insgesamt fünf Projekte in der Ukraine gespendet, die Hilfsorganisationen gegründet haben.

Am Dienstag (8.3.) hat ein 40-Tonner den Hof der Spedition Kerkemeier mit Ziel Berlin verlassen. Der Lkw ist bis unter das Dach voll bepackt mit medizinischen Artikeln, Konserven und einer weiteren Menge an haltbaren Lebensmitteln. Die Waren hat mit einem Betrag von 10.000 Euro zu einem großen Teil der Lions Club Hattingen finanziert. Darüber hinaus haben sich aber auch Großhändler mit Spenden beteiligt. „Und auch unsere Belegschaft der Spedition“ erklärt Geschäftsführer Holger Kost. Mit an Bord seien zudem rund 200 Feuerlöscher, die Kerkemeier und benachbarte Betriebe bereitgestellt haben.

Spenden werden in Berlin umgeladen

Auf einem Parkplatz an der Avus, einem Autobahnteilstück in der Hauptstadt, „laden wir alles auf einen ukrainischen Lkw um“, so Kost. Den Umschlagplatz hat die ukrainischstämmige Modedesignerin Ewa Herzog eingerichtet, dort kommen derzeit pausenlos Hilfstransporte an. Nach jetzigem Stand der Dinge sei die Station bis Freitag befristet, so der Geschäftsführer. Bis dahin rollt voraussichtlich noch ein weiterer Transport von Hattingen dorthin.

Holger Kost, Geschäftsführer der Spedition Kerkemeier, und Isabell Neumann vom Lions-Club engagieren sich für die Hilfsaktionen, die der Ukraine zugutekommen.
Holger Kost, Geschäftsführer der Spedition Kerkemeier, und Isabell Neumann vom Lions-Club engagieren sich für die Hilfsaktionen, die der Ukraine zugutekommen. © Neumann

Der Lions Club sammelt auf jeden Fall weiter, wie die Vizepräsidentin Isabell Neumann erläutert. Weitere Konvois seien geplant. Der Club will aber nicht nur die Menschen in der Ukraine unterstützen, sondern auch die hier in der Stadt ankommenden Flüchtlinge. Um zielgerichtet helfen zu können, sollten die Bürger am besten Geld spenden, mit dem dann die notwendigen Artikel gekauft werden können.

Hilfspakete für Menschen in Donezk packen

Schließlich ruft die Wohnungsbaugenossenschaft HWG dazu auf, den Verein „Gesellschaft Bochum-Donezk“ mit Hilfspaketen zu unterstützen. Die Vorsitzende Jutta Kreutz lebt in Hattingen. Mitglieder holen die Pakete ab und bringen sie dem Verein. Der wiederum organisiert schon seit vielen Jahren Transporte in die ukrainische Partnerstadt von Bochum. Gebraucht werden Decken, Schlafsäcke, warme Kleidung, Babynahrung, Powerbanks, Faltbetten, Generatoren, Taschenlampen, Helme und Medikamente.