Hattingen. Mitgestaltet hat Markus Neuhaus aus Hattingen die Feuerwehr schon lange, nun steht er fast an der Spitze des Kreisfeuerwehr-Verbandes. Die Ziele.

Mitgestaltet hat Markus Neuhaus die Feuerwehr schon seit Jahren, nun hat der Hattinger es fast an die Spitze des Kreisfeuerwehrverbandes Ennepe-Ruhr geschafft. Als Vizepräsident in diesem Gremium möchte der 37-Jährige insbesondere die Digitalisierung bei der Feuerwehr vorantreiben.

Wahlergebnis macht ihn „stolz, aber auch demütig“

Es war ein überwältigendes Votum, das Markus Neuhaus jüngst auf dem digitalen Kreisverbandstag erhielt: 125 der 128 Delegierten stimmten für ihn als Nachfolger des Wetteraners Benedikt Danz, der aus Altersgründen nach 25 Jahren als Vizepräsident nicht mehr zur Wahl antrat. Drei Delegierte enthielten sich. Dieses Ergebnis mache ihn „stolz, zugleich aber auch demütig“, sagt Markus Neuhaus, der als langjähriger Leiter der Kreisjugendfeuerwehr schon häufiger mit den übrigen Präsidiumsmitgliedern zusammengearbeitet hat. In die Freiwillige Feuerwehr eingetreten ist er selbst mit 18 Jahren.

Der Kreisfeuerwehrverband

Der Kreisfeuerwehrverband Ennepe-Ruhr ist ein eingetragener Verein. Ihm gehören alle haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehren im Kreis mit ihren insgesamt rund 2500 Mitgliedern an.

Der Kreisfeuerwehrverband wird durch den Präsidiumsvorstand geführt: Präsident, zwei Vizepräsidenten und Schatzmeister. Jeder der vier hat Alleinvertretungsbefugnis. Im Innenverhältnis dürfen die Vizepräsidenten und der Schatzmeister von der Vertretungsbefugnis aber nur dann Gebrauch machen, wenn der Präsident verhindert sein sollte.

Die Amtszeit der Präsidiumsmitglieder beträgt drei Jahre.

Was die Digitalisierung betrifft, so will der Hattinger in den nächsten drei Jahren seiner Amtszeit den Auftritt der Kreisfeuerwehr in den sozialen Medien voranbringen, ebenso die Internetseite des Verbandes.

Digital-Treffen auch in Nach-Pandemie-Zeiten teils erhalten

Hinzu komme, sagt der 37-Jährige, dass sich ja gerade auch in der Corona-Pandemie, als persönliche Gruppentreffen nicht möglich waren, gezeigt habe, dassµ ein Austausch auch über Online-Meetings möglich ist. Derlei Digital-Treffen könnten auch in Nach-Pandemie-Zeiten teils erhalten bleiben, regt Neuhaus an – zum Bespiel für einige Schulungs- und Fortbildungsformate. Alles sei digital indes nicht denkbar. Um etwa mit hydraulischen Rettungsgeräten vertraut zu werµden, so Neuhaus, „benötigt es einfach Praxis“.

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Und sonst? Sagt Markus Neuhaus, der vor kurzem auch zum neuen Löschzugführer Hattingen-Mitte ernannt worden ist, dass er „natürlich“ das Feuerwehrwesen im Ennepe-Ruhr-Kreis entsprechend den Vereinsstatuten im Blick habe. Dazu gehört es etwa, die Ausbildung der Feuerwehrmänner und -frauen zu fördern, aber auch die Kameradschaft und das Miteinander aller Feuerwehren im Kreis. Auch Brandschutzerziehung – beispielsweise in Schulen – und die Unterstützung des Landesfeuerwehrverbandes gehören dazu.

Wissen zur Gefahren-Bekämpfung stets überprüfen

Weil Feuerwehrleute stets die ersten Ansprechpartner seien, wenn Gefahren drohten, müssten sie ihr Wissen darüber, wie sich diese bekämpfen lassen, stets auf den Prüfstand stellen, betont Markus Neuhaus. Und nennt zwei Beispiele: Für das Löschen eines in Brand geratenen Elektroautos werde drei Mal so viel Wasser benötigt wie für einen normalen Pkw. Da müsse man entsprechende Gerätschaften vorhalten. Und ein brennendes Haus, auf dessen Dach eine Photovoltaik-Anlage installiert ist, sei für Brandbekämpfer hochgefährlich – ohne gesicherte Erkenntnisse müssten sie immer von einer Stromschlaggefahr ausgehen.

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Viel Zeit erfordert Markus Neuhaus’ Tätigkeit bei der und für die Feuerwehr. Warum er sie neben seinem Job als Filialleiter der Volksbank im Bergischen Land in Schwelm überhaupt ausübt? „Anderen Menschen in einer Notlage zu helfen“, sagt er, „das fühlt sich einfach toll an.“