Hattingen. Die Geriatrie des St.-Elisabeth-Krankenhauses in Hattingen wird nach Essen verlegt. Warum auch die Innere Medizin dort zusammengefasst wird.
Die Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel stellen sich neu auf. Für das St.-Elisabeth-Krankenhaus am Standort Niederwenigern ist das mit dem Verlust von zwei Fachabteilungen verbunden. Die Innere Medizin und die Geriatrie werden ins St.-Josef-Krankenhaus und damit nach Essen verlegt.
Das St.-Elisabeth-Krankenhaus an der Essener Straße in Niederwenigern verfügt über insgesamt 220 Plätze. Der Fachbereich Innere Medizin umfasst 50 Betten, der Fachbereich Geriatrie 20 Betten.
Enge Anbindung an weitere Fachbereiche
„Unser Plan ist, die Innere Medizin am Standort St.-Josef-Krankenhaus in Essen-Kupferdreh zusammenzuführen und die Geriatrie auch dauerhaft an diesen Standort zu verlegen“, teilt Sandra Flügen auf Anfrage der WAZ mit.
Die Sprecherin der Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel, die seit 2014 zur Contilia-Gruppe gehören, erklärt das so: „Eine hochwertige Versorgung geriatrischer Patientinnen und Patienten benötigt eine enge Anbindung an weitere Fachbereiche der Inneren Medizin oder auch beispielsweise der Neurologie. Auf diese Weise können Synergien genutzt werden. Die enge Anbindung an die Innere Medizin und Gerontopsychiatrie wird auch zukünftig sichergestellt.“
Infrastrukturelle und inhaltliche Optimierung
Die Ausgliederung von kleinen, in diesem Fall 20 Betten umfassenden Geriatrien sei zwar vor einigen Jahren an vielen Standorten vorangetrieben worden, habe sich aber nicht als medizinisch sinnvoll erwiesen, ergänzt Nicole Uecker, Referentin der Geschäftsführung.
Erweiterungspläne wurden 2019 gestoppt
Im November 2019 hat sich das St.-Elisabeth-Krankenhaus von Erweiterungsplänen getrennt. Um Platz für 70 zusätzliche Betten zu schaffen, sollte unter anderem ein Neubau zur Essener Straße hin entstehen. Die Entscheidung war eine Folge des kreisweiten Tauziehens um die Versorgung von Psychiatrie-Patienten in Ennepe-Ruhr. Nachdem Witten den Zuschlag für eine Psychiatrische Klinik nicht bekommen hatte, übernahm das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke die Versorgung des EN-Kreises mit 55 weiteren Betten.
Im St.-Elisabeth-Krankenhaus wurde das Angebot um zehn vollstationäre und zwölf teilstationäre Betten auf 150 Plätze erweitert. „Ein Neubau ist nicht erforderlich“, hieß es. Im Sommer 2018 hatte die Klinik noch angegeben, nur mit der Aufstockung um 70 Betten von 216 sei der Betrieb langfristig sicherzustellen.
Im Gegenzug will der Klinik-Verbund das zweite der bisherigen Standbeine des St.-Elisabeth-Krankenhauses ausbauen: die Psychiatrie. Nicole Uecker: „Die dadurch entstehenden Kapazitäten in Niederwenigern ermöglichen eine infrastrukturelle und inhaltliche Optimierung der psychiatrischen Versorgung. Unter anderem sollen die Fachbereiche Gerontopsychiatrie und Adoleszentenpsychiatrie dort weiter entwickelt werden.“
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Weitere Verlagerungen von Fachabteilungen sind nach Angaben von Sandra Flügel aktuell nicht geplant. Durch die Verlegung der Kapazitäten von der Geriatrie hin zur psychiatrischen Versorgung bleibe die Personalsituation am Standort Niederweniger unverändert. Wann der Wechsel umgesetzt wird, stehe noch nicht fest. Flügel: „Eine konkrete Zeitschiene kann im Moment nicht benannt werden. Es gibt keinen detaillierten Zeitplan. Die Abstimmungen mit allen Beteiligten laufen.“