Hattingen. Die Verkehrsstudie zur Situation in der Südstadt von Hattingen soll endlich in Auftrag gegeben werden. Was die Stadt von dem Gutachten erwartet.

Dass der Investor für die Entwicklung des ehemaligen O&K-Geländes Schwerindustrie und Schwerlastverkehr ausschließt, wird die Anwohnerinnen und Anwohner der Südstadt freuen – eine Sorge weniger für die vom Verkehr gebeutelten Menschen im Quartier, die sich mit ihren Nöten vertröstet fühlen.

Seit Jahren wehren sich die Anwohner gegen die Verkehrsbelastung auf ihren Straßen. Es hat eine Protestliste mit knapp 1000 Unterschriften gegeben, eine Petition und im Sommer 2020 die Gründung einer Bürgerinitiative. Eine Verkehrszählung, die die Verkehrsbelastung in der Südstadt als „nicht erheblich“ eingestuft hatte, und einige verkehrsberuhigende Maßnahmen durch die Stadt genügten den Südstädtern nicht.

Die Südstadt als Wohnraum schützen

„Uns geht es um mehr als die konsequente Eindämmung des unerlaubten Durchgangsverkehrs von Lkw“, erklärt Gründungsmitglied Clemens Kammler. Denn auch Pkw-Fahrer nutzten die Südstadt zunehmend als Ausweichstrecke.

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„Teilweise ist das hier zu einer Rennstrecke geworden“, berichtet Mathias Otte, Vater von zwei Kindern. „Uns geht es um ein Verkehrskonzept, das Fußgänger und Radfahrer sowie die Südstadt als Wohnraum schützt“, so Kammler.

Sie riefen im September 2020 die „Bürgerinitiative für die Verbesserung der Verkehrssituation in der Südstadt“ ins Leben: Clemens Kammler, Katrin Bartels und Mathias Otte (v.l.)
Sie riefen im September 2020 die „Bürgerinitiative für die Verbesserung der Verkehrssituation in der Südstadt“ ins Leben: Clemens Kammler, Katrin Bartels und Mathias Otte (v.l.) © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Auch das ist schon wieder mehr als ein Jahr her. Und es kommt: die nächste Ankündigung. Dem Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Klimaschutz wird die Bauverwaltung jetzt erklären, dass die lange angekündigte Verkehrsuntersuchung endlich in Auftrag gegeben werden soll.

Zwei Angebote liegen vor

„Zwei von fünf aufgeforderten Ingenieurbüros gaben bis zum 31.08.2021 Angebote ab. Eine Auftragsvergabe an das Büro Rudolf Keller GmbH ist vorgesehen“, heißt es in der Vorlage.

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Zu den Arbeitsaufträgen zählen eine weitere Verkehrszählung mit Unterscheidung nach Fahrzeugkategorien einschließlich Fahrrädern, eine Verkehrsmodellrechnung, Varianten der Verkehrsführung sowie Studien zum ruhenden Verkehr und zum Radverkehr.

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Wann das Gutachten fertig sein soll, steht nicht in dem Papier. Immerhin soll es Präsentations- und Diskussionstermine mit Bürgerschaft, HWG und Politik geben.