Hattingen. Die Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen in Hattingen ist hoch. Wer sie bekommt und welche Regeln dafür gelten.
Während manche Menschen noch mit der Entscheidung hadern, ob sie sich gegen Covid-19 impfen lassen sollen, steht für einige nun schon die dritte Spritze an. Und diese Auffrischungs- oder Booster-Impfung wird in Hattingen auch gern genommen.
Eine hohe Nachfrage an Impfungen verzeichnet etwa Dr. Willi Martmöller an Terminen für das mit vier Praxen eigens errichtete Impfzentrum in Sprockhövel. Die wenigsten davon seien Erstimpfungen, sagt er, die meisten wollten geboostert werden. Von der Wirkung ist er überzeugt: „Wir haben ja die Daten aus Israel“, verweist er auf das kleine Land im nahen Osten, wo die Drittimpfungen maßgeblich vorangetrieben werden.
Wem die Stiko eine Auffrischungsimpfung empfiehlt
In Hattingen allerdings bekommt noch nicht jeder Willige schon den dritten Piks. Nach Immungeschwächten empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) die Auffrischung jetzt auch für Menschen über 70 Jahren. Diese Gruppe soll bald auch Post vom NRW-Gesundheitsministerium bekommen mit dem Aufruf, sich die dritte Impfung abzuholen.
Booster-berechtigt sind zudem Menschen, die in der Pflege oder dem Gesundheitswesen arbeiten, und solche, die im Pflegeheim leben – auch wenn sie jünger sind. „Dadurch sollen Ausbrüche in den Heimen vermieden werden“, erklärt Dr. Christian Rusche diesen Umstand. Ebenso können in einzelnen Fällen Vorerkrankte über 60 Jahre eine Auffrischungsimpfung bekommen. In allen diesen Fällen gilt allerdings: Die erste Impfung muss mindestens sechs Monate zurückliegen.
Bei Johnson&Johnson soll nach vier Wochen aufgefrischt werden
Die jüngeren Vorerkrankten müssen entweder noch warten oder auf eine Drittimpfung bestehen. Er könne, sagt Martmöller, diesen Patienten die Impfung noch nicht ärztlich empfehlen, eben weil die Stiko-Empfehlung fehlt.
Anders liegt der Fall bei denen, die ihre Grundimmunisierung mit dem Impfstoff von Johnson&Johnson erhalten haben – unabhängig vom Alter: „Wer mit Johnson&Johnson erstgeimpft wurde, ist jetzt mit der Zweitimpfung dran“, erklärt Dr. Christian Rusche eine weitere Stiko-Empfehlung. In diesem Falle soll die zweite Impfung mit einem mRNA-Impfstoff – also den Vakzinen von Biontech oder Moderna – erfolgen, sofern der erste Piks mindestens vier Wochen zurückliegt.