Hattingen/Sprockhövel/Witten. Anna Neumann (FDP) bewirbt sich um einen Platz für Hattingen, Sprockhövel und Witten im Bundestag. Sie setzt sich für den sozialen Aufstieg ein.
Anna Neumann nutzt im Wahlkampf alle Kanäle. Haustürbesuche, Informationsstände, Wählercafés hier, Online-Auftritte und Soziale Medien dort. „Es ist schwierig, aber es macht auch Spaß“, sagt die 26-jährige Studentin aus Welper, die sich für die FDP um ein Bundestagsmandat bewirbt.
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Wo und wie auch immer: „Es wird überall deutlich, worum es den Bürgerinnen und Bürgern geht“, sagt Neumann. „Junge Menschen leiden sehr unter den Freiheitsbeschränkungen, die älteren machen sich eher Sorgen um ihre Gesundheit. Was beide im Blick haben, ist die berufliche Zukunft – für die einen sind das Ausbildungsplätze, für die anderen Arbeitsplätze.“
Neumanns zentrales Thema: Bildung und ihre Finanzierung
Womit wir bei einem zentralen Thema der FDP-Kandidatin wären: Bildung und ihre Finanzierung. „Die Zahl der Schulabbrecher ist durch Corona deutlich gestiegen“, sagt Anna Neumann. „Aus der Corona-Pandemie darf aber keine Bildungs-Pandemie werden.“
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Wichtig ist ihr, den sozialen Aufstieg mit Bildung und wirtschaftlichen Entlastungen zu verknüpfen. „Bildungserfolg ist immer noch viel zu stark vom Elternhaus abhängig“, sagt sie. „Gleichzeitig sind auch die hohen Abgabenlasten ein Bremsklotz für sozialen Aufstieg. Es kann nicht sein, dass die Steuerlast bei kleinen und mittleren Einkommen am stärksten ansteigt. Wer in jedem einzelnen Menschen eine Chance sieht, muss hier deutlich ambitionierter werden.“
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Anna Neumann kommt aus einer klassischen Arbeiterfamilie
Anna Neumann kommt selbst aus einer klassischen Arbeiterfamilie. Die Großeltern haben auf der Henrichshütte gearbeitet, der Vater ist Zahnmediziner, die Mutter Pflegekraft. „Sozialer Aufstieg ist mein politisches Thema“, sagt sie. „Meine Eltern haben mir immer nach Kräften geholfen, hatten aber nur begrenzte Möglichkeiten. Im Studium war Schluss. Da musste ich mir selbst helfen.“
Bei Kommunalwahl 11,79 Prozent der Stimmen geholt
Anna Neumann ist stellvertretende Landeschefin der Jungen Liberalen und arbeitet gerade am Landtagswahlprogramm des FDP-Nachwuchses. Lieblingsort der Welperanerin ist die Henrichshütte. Regelmäßig ist die 26-Jährige im und um das Industriemuseum unterwegs. Joggen für den Körper, Entspannung für die Seele. Und: Heimat hautnah.
Auf Heimatnähe führt Anna Neumann auch ihr gutes Abschneiden bei der Kommunalwahl im September 2020 zurück. Im Wahlbezirk 11 in Welper erreichte sie 11,79 Prozent der Stimmen. Bei der Wahl davor hatten die Liberalen in der SPD-Hochburg noch ihr schlechtestes Ergebnis eingefahren: 1,34 Prozent.
Das hat sie getan. Betriebswirtschaftslehre studiert. Sich nicht wohl gefühlt dabei. Mit Germanistik und Geschichte angefangen. Da macht sie gerade ihren Master. Berufsziel ist der Medienbereich.
Dass Lebenswege wie dieser auch anderen gelingen, verknüpft Anna Naumann mit einem politischen Ziel: „Die FDP muss in Berlin wieder mitregieren. Meine Partei und ich haben Gestaltungsanspruch. Vielleicht ist ja eine Jamaika-Koalition möglich.“
„2017 wäre eine Jamaika-Koalition ohne FDP-Inhalte gewesen“
Dass man die schon 2017 hätte haben können, lässt die Welperanerin nicht gelten. „Es wäre eine Jamaika-Koalition ohne FDP-Inhalte gewesen“, kommentiert die junge Liberale die Nacht, in der ihr Parteichef Christian Lindner das mögliche Dreier-Bündnis platzen ließ. „Wir hätten nicht halten können, was wir versprochen haben. Und das macht man nicht mit seinen Wählern.“
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Ihr Wunsch für den Fall der Fälle: dass Armin Laschet anders verhandelt als Angela Merkel „und die Interessen der anderen Parteien auch wahrnimmt“. Das allerdings muss erst einmal das Wahlergebnis hergeben. Anna Neumann sieht das so: „Die FDP holt bundesweit ein zweistelliges Ergebnis. Das möchte ich auch erreichen. Auf der Landesliste stehe ich auf Platz 28. Holt die FDP in Nordrhein-Westfalen 13 bis 15 Prozent, bin ich in Berlin.“
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