Hattingen. Die Gründung der ADFC-Ortsgruppe Hattingen soll Radfahrern mehr Geltung verschaffen. Und das sind ihre konkreten Forderungen an die Stadt.

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub Ennepe-Ruhr-Kreis hat seit wenigen Tagen eine Hattinger Ortsgruppe. Sprecher Robert Dedden erhofft sich durch die Gründung vielerlei Vorteile. Wünsche und Forderungen an die Stadt hat die neue Ortsgruppe, die mit 17 Hattinger Mitgliedern gegründet wurde, schon klar formuliert.

„Für eine Gründung der Ortsgruppe haben viele Gründe gesprochen“, sagt Robbert Dedden, der für die Grünen im Rat der Stadt Hattingen sitzt. „Wir sind ja beim ADFC im Kreisverband Ennepe-Ruhr organisiert. Und der wird von Witten aus geleitet, das hat viele Hattinger abgeschreckt.“

Start war meist in Witten oder Gevelsberg

Radtouren haben ihren Start ebenfalls meist in Witten oder gar in Gevelsberg gehabt, dahin habe sich kaum mal ein Hattinger verirrt, obwohl es einige ADFC-Mitglieder in der Stadt gebe, so Dedden.

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Mit der Ortsgruppe soll sich auch die Mobilisierung einzelner Mitglieder für lokale radspezifische Themen deutlich verbessern. „Ich habe bei dem Gründungstreffen viele Mitglieder zum ersten Mal gesehen und die wollen sich auch gerne einbringen“, sagt Dedden. Das Wort des ADFC soll nun weiter an Gewicht gewinnen.

Schlüssiges und umfassendes Gesamtkonzept

Und die Ortsgruppe hat bereits konkrete Forderungen an die Stadt. Sie will bei allen Entscheidungen rund um das Thema Verkehr und Verkehrsplanung frühzeitig mit eingebunden werden.

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„Wir würden gerne vor der Umsetzung der Pläne unsere Anmerkungen machen und nicht, wenn es schon zu spät ist und die Fehler bereits gemacht worden sind“, erklärt Robert Dedden. Es gebe viele Einzelstellen, die für den Radverkehr verbessert werden müssten.

Radlerinnen und Radler formieren sich: So ist die ADFC-Ortsgruppe Hattingen gestartet.  
Radlerinnen und Radler formieren sich: So ist die ADFC-Ortsgruppe Hattingen gestartet.   © Unbekannt | ADFC Hattingen

Brennpunkte sind vor allem die Kreuzungen der Martin-Luther-Straße, der Großen Weilstraße und der August-Bebel-Straße. Zudem fehle ein schlüssiges und umfassenden Gesamtkonzept. „Einzelmaßnahmen sind schön und gut, aber die bringen auf Dauer nichts und gehen im Stadtbild schnell wieder unter“, sagt Dedden.

Austausch mit dem Jugendparlament

„Es bringt auch nichts, wenn alle 200 Meter ein toller Radweg ist, weil man dort gar nicht gefahrlos hinkommt. Erst wenn es die Möglichkeiten gibt, aus den Stadtteilen problemlos auf Radwegen in die Innenstadt zu fahren, werden die Menschen auf das Rad umsteigen.“

Touren und Veranstaltungen des ADFC

Die Hattinger ADFC-Ortsgruppe veranstaltet regelmäßige Touren mit Start am Holschentor, jeden Freitag geht es dort ab 15 Uhr los. Wohin die Tour genau führt, wird kurzfristig abgesprochen. Auch die Rennradfahrer haben sich vorgenommen, demnächst sonntags eigene Touren gemeinsam zu absolvieren.Darüber hinaus plant die Ortsgruppe, bald wieder ein Repair-Cafe anzubieten, bei dem die Fahrräder repariert werden können. Zudem soll im kommenden Jahr wieder der bekannte Fahrradfrühling stattfinden.

Dedden nimmt dabei die Wege zu den Schulen nicht aus. Er fordert, dass für die Schüler, die mit dem Rad fahren möchten, der Weg etwa zum Schulzentrum Holthausen einfacher und sicherer wird. Um diesem Ziel näher zu kommen, habe es bereits einen Austausch mit dem Jugendparlament gegeben.

„Die Finanzierung solcher Projekt wäre eigentlich vorhanden, es gibt genug Fördergelder des Landes, doch es fehlt das Planungspersonal, also wird das Geld nicht abgerufen“, sagt Dedden.

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„Wir brauchen Geduld, all das dauert leider immer viel Zeit, aber wir werden uns mit der ADFC-Ortsgruppe für bessere Radwege in Hattingen einsetzen.“