Hattingen. Ihr bereits 38. Komponistenporträt widmete die Hattingerin Lore Goes Komponist Ludwig van Beethoven. So lief das Konzert in der St. Georgskirche.
„Oh, du fröhliche“ tönte es aus der St. Georgskirche, aber für ein Weihnachtskonzert wurde an diesem frühen Abend nicht geübt. Das prominente Weihnachtslied ist vielmehr Teil des 38. Komponistenporträts unter Leitung von Lore Goes. Gemeinsam mit der Sopranistin Catharina Jansen sowie Dietmar Steegborn am Klavier inszenierte das Hattinger Vokalensemble bei diesem jetzt Ludwig van Beethoven.
Würdigung Beethovens anlässlich seines 250. Geburtstages im Jahr 2020
Nach mehreren gescheiterten Versuchen, den deutschen Komponisten anlässlich seines 250. Geburtstages im Jahr 2020 durch ein Konzert zu würdigen, war es nun endlich so weit. Nach der Premiere in der Zwiebelturmkirche in Niedersprockhövel konnten sich die Hattinger tags darauf von den Qualitäten des 16-stimmigen Chores überzeugen. Ein Befreiungsschlag für viele Besucherinnen und Besucher, die nach knapp anderthalb Jahren, in denen Kulturangebote nur auf Sparflamme angeboten wurden, wieder ein Konzert besuchen konnten.
Rund ums Konzert
Wer das Konzert verpasst hat, kann sich eine CD mit den Interpretationen des Hattinger Vokalensembles zu Ludwig van Beethoven sichern. Interessenten können sich für den Kauf der noch nicht fertiggestellten CD vormerken lassen. Kontakt über Lore Goes: lore-goes@t-onlne.de
Lore Goes erhielt im Jahr 2019 das Bundesverdienstkreuz für ihr musikalisches Wirken.
„Ich komme immer, habe schon viele Konzerte unter Leitung von Lore Goes miterlebt“, sagte Helma Potthoff. Die Rentnerin ist eine Liebhaberin der traditionellen Chormusik. „Die Musik ist so beruhigend und gibt mir einfach bei jedem Hören etwas zurück“, so die Hattingerin weiter.
Instrumentalwerke mit Texten anderer Künstler unterlegt
An diesem musikalischen Abend interpretierten die Chormitglieder unter Leitung von Lore Goes dabei insgesamt 14 Stücke. Die Instrumentalwerke von und nach Ludwig van Beethoven wurden mit Texten anderer Künstler unterlegt. Dazu zählten zum Beispiel die Mondscheinsonate, die in gleich zwei Interpretationen dargeboten wurde. Einmal in der klassischen Instrumentalversion am Klavier durch Dietmar Steegborn und dann mit einem vierstimmigen Chor. Für einen besonderen Gänsehautmoment sorgte dabei der männliche Einstieg von Kyrie eleison.
Für die Besucher war aber nicht allein die Musik das Besondere an dem musikalischen Porträt von Beethoven. „Beethoven an sich ist ja bekannt, aber die biografischen Details aus dem Leben von ihm haben mich doch fasziniert“, gestand Walter Steinborn. So etwa die Tragik in Beethovens Leben oder der Kampf seines Vaters mit dem Alkohol. In kurzen Überleitungen zwischen den einzelnen Stücken referierte Lore Goes aus dem Leben des deutschen Pianisten.
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Trotz der niedrigen Inzidenzzahlen war die Pandemie bei ihrem 38. Komponistenporträt ein begleitendes Thema. So mussten während der gesamten Veranstaltung medizinische Mund-Nasen-Bedeckungen getragen werden. Zudem wurde das Programm nach knapp einer Stunde unterbrochen, um die Kirche durchzulüften. Währenddessen waren die Zuhörer angehalten, die Kirche für diese Zeit zu verlassen.
Freude über den Auftritt war bei allen Anwesenden groß
Trotz der etwas anderen Umstände und einem verkürzten Programm aber war die Freude über den Auftritt bei allen Anwesenden groß. „Wir alle haben danach gehungert und gedürstet, endlich wieder Kultur genießen zu dürfen“, fasste es Bürgermeister Glaser zusammen. Die Besucherzahlen gaben ihm Recht: Nahezu jede Bank in der Georgskirche war besetzt – natürlich mit Abstand. Alles in allem ein voller Erfolg für das etwa 50 Personen starke Hattinger Vokalensemble.
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