Hattingen. Christoph Precker (20) übernimmt die Leitung des DRK-Ortsverbands Hattingen. Hier erzählt er, was ihn dazu gebracht hat und was ihm wichtig ist.

Jung ist er, aber Christoph Precker hat mit 20 Jahren seine Leidenschaft im Ehrenamtsbereich offenbar schon entdeckt: Wenn er bei der nächsten Versammlung des DRK gewählt wird – und das scheint ziemlich klar – untersteht ihm bereits die Ortsleitung in Hattingen. DRK-Geschäftsführer ist natürlich nach wie vor Andreas Hahn, der auch die Kleiderkammer leitet.

Andreas Hahn ist DRK-Geschäftsführer in Hattingen und Leiter der Kleiderkammer.
Andreas Hahn ist DRK-Geschäftsführer in Hattingen und Leiter der Kleiderkammer. © FUNKE Foto Services | MATTHIAS GRABEN

Der Hattinger, der eine Ausbildung zum Pflegefachmann, früher Krankenpfleger genannt, absolviert, hat schon vor seiner Fachoberschulreife auf dem Gymnasium Waldstraße im Schulsanitätsdienst gearbeitet. Das ist eine Gruppe von Schülern, die unter Anleitung von Lehrern bei kleineren Verletzungen fachmännisch hilft.

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„Aber damals war mir nicht klar, welche Berufsrichtung ich einschlagen wollte. Ich dachte an Informatik, hatte aber keinen konkreten Plan“, sagt Christoph Precker. Eines Tages saß er mit seinen Eltern im Restaurant, es wurde über viele Themen gesprochen und der Vater machte den damals 16-Jährigen darauf aufmerksam, dass es ja das Deutsche Rote Kreuz gibt, bei dem man sich engagieren kann.

Hilfe beim Altstadtfest und beim Rosenmontagszug

Er nahm Kontakt auf – und blieb dabei. „Meine Eltern waren super begeistert“, erzählt er. Genauso wie das DRK, bei dem er „der einzige Jüngling“ war.

Die Idee, sich ehrenamtlich zu engagieren, die vorher für ihn nie so präsent war, begeisterte ihn immer mehr Er wurde auf medizinischem Gebiet geschult, durfte beim Altstadtfest und beim Rosenmontagszug mit dabei sein, begann eine Sanitäterausbildung und wurde in die Gruppe eingebunden, die bei Festen erste Hilfe leistet, wenn sich jemand verletzt hat oder bewusstlos wird. „Wir haben unser Sani-Zelt und gucken immer, wie die Lage ist“, sagt der 20-Jährige.

Fasziniert hat ihn von Beginn an die Kameradschaft

Fasziniert hat ihn von Beginn an die Kameradschaft der Frauen und Männer, die in der Organisation arbeiten. „Es ist eine wirklich tolle Truppe, die zusammenhält und auch gemeinsam bei der Arbeit viel Freude hat.“

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Vorgesehen für den Posten der Ortsleitung war er allerdings zunächst nicht. „Diese Aufgabe hatte eine Studentin, die dann plötzlich einen passenden Studienplatz weit weg von Hattingen bekam. Das kam schneller als alle geahnt hatten.“

Über die Aufgaben und Einsatzbereiche des DRK

Christoph Precker (20) berichtet gegenüber der WAZ, was man als Ehrenamtlicher beim DRK alles lernt und welche Einsatzbereiche die Organisation unter anderem hat.

„Wir lernen Einsatzverhalten und decken immer dann Bereiche beim Katastrophenschutz ab, die die Feuerwehr nicht schafft.“ Zum Beispiel geht es oft um psychosoziale Betreuung der Bürger, wenn es brennt oder eine Bombe entschärft werden muss.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lernenviel über Technik und Sicherheit, Gefahrenquellen von Wasser und Strom. Es gibt hierarchische Strukturen, damit ein Einsatz reibungslos läuft, auch Wissen über Funknetz und Sanitätsdienst wird vermittelt.

Azubi Christoph Precker wurde gefragt, ob er die verantwortungsvolle Arbeit übernehmen möchte. Und er sagte zu. Doch dann kam Corona und er musste seine intensive Ausbildung für den DRK-Posten unterbrechen, weil enger Kontakt zwischen fremden Personen über Monate nicht möglich war. Das aber ist natürlich Voraussetzung bei einer umfangreichen Ausbildung in dem Bereich. Er wird sie bald wieder fortsetzen können.

Ehrenamtliche Arbeit und Ausbildung miteinander verbinden

Der junge Mann freut sich besonders, dass er in Zukunft ideal seine Leidenschaft, ehrenamtlich beim DRK zu arbeiten, mit seiner Ausbildung zum Pflegefachmann verbinden kann. Ein Jahr hatte er zunächst im Bundesfreiwilligendienst als „Bufdi“ im evangelischen Krankenhaus absolviert und wusste, was ihn erwartet. Dass er die Weichen für seine Zukunft schon in so jungen Jahren in die richtigen Richtung stellen konnte, macht ihn glücklich.

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