Hattingen. Der Streit um die Platanen in Hattingen geht weiter. Das sagen Leser kurz vor der Debatte im Rat zu den Bauplänen für die Gesamtschule in Welper.

„Vor dem Hintergrund des Zwischenberichtes der Welt-Klimarates, des Urteils des Bundesverfassungsgerichtes und der neuen Roten Liste der Brutvögel Deutschlands müsste ,ein Ruck durch Deutschland’ gehen. Planungen müssen überdacht werden, alte eingefahrene Beschlusswege müssen sofort verlassen werden, alles muss auf den Prüfstand. Das gilt auch für Hattingen, das gilt auch für die geplante Vernichtung von 19 alten Bäumen in Welper.

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Sie zu ehren, zu erhalten, zu pflegen sollte unser Symbol für das Versprechen sein, den blauen Planeten nicht zur Wüste verkommen zu lassen. Es droht aber mit den Stimmen von CDU, FDP, Teilen der SPD ein anderes Versprechen: ,Wenn Ihr uns fragt, wann wir unseren Worten Taten folgen lassen, werden wir immer sagen: Morgen!’ Das verbittert viele Menschen, die dafür nicht zur Wahlurne gegangen sind. Das Stichwort der Zeit heißt Nachhaltigkeit. Was ist nachhaltiger als ein Baum in seinen besten Jahren, der einhundert Jahre Wachstum vor sich hat? Ein Baum, der noch alle seine Wohlfahrtswirkungen entfalten kann und noch wirkt, wenn das Gebäude, dem er weichen müsste, längst baufällig geworden ist?

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20 000 Klimatote pro Jahr schon jetzt in den Hitzesommern, die uns in die Zukunft begleiten werden. Die Zahlen werden ansteigen. Wissenschaftler, Stadtplanende und viele andere Menschen fordern grüne Luftschneisen in den Städten, grüne Oasen, die Sauerstoff produzieren, Staub binden, die Luft kühlen, Starkregenereignisse mildern.“ Thomas Griesohn-Pflieger

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„In den 1990er-Jahre war ich als Lehrerin an der Gesamtschule auch im Gebäude Lange Horst tätig. In den Sommern haben es Schülerschaft und Lehrerschaft immer sehr geschätzt, die Pausen im Schatten der mächtigen Platanen zu verbringen. Um wie viel mehr genießen die Schülerinnen und Schüler wohl heute den Schutz dieser prächtigen Bäume, da die Sommer immer intensiver, die Sonne immer heißer und gefährlicher wird für die Haut und den Kreislauf? Die kühle, wohltuende Ozonluft unter den Platanen ist für alle Menschen an der Schule und in der Umgebung unverzichtbar. Natürlich sollten diese mächtigen, 100 Jahre alten Bäume unter keinen Umständen gefällt werden! Die bauliche Erweiterung der Gesamtschule und das Erhalten der Platanen muss in Einklang gebracht werden!“ Gertraude Pleiger