Hattingen. Die Nachfrage nach E-Mobilität in Hattingen wächst. Dort hat sich die Zahl der E-Autos 2020 mehr als verdoppelt. Die wichtigsten Fakten.

Das Bewusstsein für Klimaschutz ist längst auf den Straßen in Hattingen angekommen. Immer mehr Menschen fahren mit dem Fahrrad, nutzen den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) oder investieren in Elektromobilität.

Eine Statistik des Ennepe-Ruhr-Kreises zeigt, dass 2020 mehr als doppelt so viele E-Fahrzeuge auf Hattingens Straßen unterwegs waren, als im Vorjahr. So waren es 2020 255 reine E-Fahrzeuge und 643 Hybrid-Autos.

Elf öffentliche Ladesäulen gibt es in Hattingen

„Die Stadt Hattingen hat derzeit elf öffentliche Ladesäulen für diese Autos“, sagt Jörg Prostka, Sprecher des regionalen Energieversorgers AVU. Zwei davon (Rathausplatz und Thingstraße in Welper) stammen von der AVU selbst.

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Angefangen habe der Ausbau der Ladesäulen mit Wechselstrom, da brauche das Laden aber etwas länger. Mittlerweile gehe der Trend gerade bei öffentlichen Stationen hin zu Schnellladesäulen.

Bei den öffentlichen Ladestationen gibt es laut Prostka drei Schwerpunkte: „Einmal die Ladestationen in der Stadt, wo man über Nacht sein Auto dranhängen kann, wenn man selbst keine eigene Station hat, dann das Laden an Geschäften wie Supermärkten und Möbelhäusern und das Schnellladen an den Autobahnen.“

„Jeder muss sein Auto problemlos laden können“

Das häufigste Laden finde laut AVU-Sprecher jedoch im privaten Raum statt - entweder in der privaten Garage oder am Arbeitsplatz. Das hätten Nutzeruntersuchungen ergeben.

Frank Staacken, Fraktionsmitglied der Grünen in Hattingen, wünscht sich mehr Ladestationen im öffentlichen Raum. „Jeder muss sein Auto problemlos laden können, auch Menschen, die keine Ladestation an ihrem Haus haben.“ Denn mit mehr Ladestationen, so glaubt er, würden noch mehr Menschen bei der E-Mobilität mitziehen.

Ladestationen für E-Autos werden bei Neubau berücksichtigt

„Das Angebot an öffentlichen wie auch an privaten Ladestationen muss ausgebaut werden“, sagt Jörg Prostka. Denn die Nutzung von E-Mobilität steige immer mehr.

Das findet auch Nina Jäger von der Hattinger Wohnungsgenossenschaft (HWG). „Momentan führen wir Befragungen mit Mietern durch, wo sie sich Standplätze für Ladestationen wünschen und wo Bedarf besteht.“ Ein paar Rückmeldungen habe es schon gegeben. Sie würden gerade ausgewertet.

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„Manche Menschen haben keine geeignete Infrastruktur für Ladesäulen vor der Haustür, zum Beispiel in Mehrfamilienhäusern. Da müssen Lösungen gefunden werden.“ Im Bereich des Neubaus wolle die HWG deshalb mögliche Ladestationen und Stellplätze für E-Autos berücksichtigen.

Ladesäulen sind nur mit Ökostrom sinnvoll

Dass der Strom grün ist, sei beim Thema E-Mobilität ein wichtiger Faktor, so Grünen-Mitglied Frank Staacken. „Denn häufig entstehen die Schadstoffe dort, wo der Elektrostrom produziert wird.“

AVU-Sprecher Jörg Prostka sagt dazu: „Wir werden irgendwann zu dem Punkt kommen, wo wir gar nicht mehr zwischen Ökostrom und grauem Strom unterscheiden.“ Denn der Anteil an erneuerbaren Energien sei bei der Stromnutzung so dominant, dass dies der gängige Strom für E-Autos werde. „Nur dann ist es auch eine klimapolitische und ökologisch sinnvolle Variante.“

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Die AVU beobachtet aktuell das Nutzerverhalten und die Entwicklung des Marktes in Bezug auf die Ladesäulen. Damit prüft sie, ob und wo sich weitere Standorte für Ladesäulen in der Stadt lohnen.

Die HWG-Flotte ist bereits voll elektrisch und fährt seit Anfang des Jahres ausschließlich mit Ökostrom. „Ich bin optimistisch, dass der Ausbau in den nächsten Jahren in Hattingen gelingen wird“, sagt Nina Jäger.