Hattingen. Juliane und Patrick Schmitz haben sich im März unter Coronabedingungen das Ja-Wort gegeben. Welche Erfahrungen das das Paar damit gemacht hat.
„Hätte mich jemand vor zehn Jahren gefragt, wie ich heiraten möchte, dann hätte das wahrscheinlich ganz anders ausgesehen“, sagt Juliane Schmitz aus Hattingen. Sie hat ihren Mann am 15. März geheiratet – mitten in der Corona-Pandemie.
Bereits im vergangenen Jahr wollte das Paar schon standesamtlich den Bund fürs Leben schließen. Doch Corona machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. „Dann hat sich die Pandemie-Phase hingezogen und nach einem Jahr haben wir gesagt, dass wir es trotzdem machen wollen.“
„Wir haben das Beste aus dem gemacht, was möglich war“
Denn das Paar ist seit sechs Jahren zusammen und wollte mit der Eheschließung nicht mehr warten: „Wir wollten endlich den gleichen Namen tragen, unsere Zusammengehörigkeit offiziell machen. Und wir haben das Beste aus dem gemacht, was möglich war“, sagt Juliane Schmitz.
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Laut Standesamtsleiter Marcus Filsch finden Eheschließungen aktuell ausschließlich im Trauzimmer des Standesamtes an der Bahnhofstraße 48 statt, Teilnehmer seien nur das Brautpaar und ein Standesbeamter oder eine Standesbeamtin.
Zusätzlich mussten Juliane Schmitz und ihr Mann Patrick Schmitz vor Ort eine Maske tragen. Fotos vom Brautpaar machte die Tochter der 31-Jährigen. „Wir haben ihr vorher beigebracht, wie man mit einer Kamera umgeht.“
„Man kann sagen, es verlief kurz und schmerzlos“
Auf den Junggesellenabschied, Trauzeugen und eine anschließende Feier mussten die frisch Verheirateten verzichten. Draußen vor der Tür, sagt Schmitz, hätten coronakonform ein paar Freunde und Familie gewartet, um dem Paar zu gratulieren. „Man kann sagen, es verlief kurz und schmerzlos“, sagt sie mit einem Lachen.
Dennoch habe das Paar große Anteilnahme von Verwandten, Freunden und Bekannten erfahren. „Es war sehr schön, dass uns viele Menschen trotzdem auf verschiedenen Wegen gratuliert haben.“ Sobald es Corona zulässt und ihre Liebsten dabei sein können, möchten die beiden noch mal kirchlich heiraten.
Viele Paare wollen erst nach Corona heiraten
Marcus Filsch vom Standesamt macht die Erfahrung, dass in diesem Jahr nur vereinzelt Trauungen stattfinden, die aufgrund von Corona im vergangenen Jahr verschoben wurden. Denn die meisten Paare wollen das Ende der Pandemie abwarten, um im Anschluss in entsprechend großem Rahmen, ohne Einschränkungen feiern zu können.
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Wann das sein wird, hänge laut Filsch stark vom weiteren Verlauf des Infektionsgeschehens ab, derzeit seien diesbezüglich keine Lockerungen angedacht. Für das Ehepaar Schmitz stellte die Organisation im Vorfeld eine echte Herausforderung dar.
Frühzeitige Planung ist wichtig
„Das fängt beim Klamottenkauf an“, so Schmitz. „Eine Frau stellt sich eine Hochzeit immer märchenhaft vor, mit einem schönen Kleid und allem drum und dran. In diesen Zeiten ist es gar nicht möglich gewesen, in einem Brautmodengeschäft Kleider anzuprobieren.“
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So habe das Paar die meisten Dinge online bestellt, ohne sie vorher im Laden gesehen oder angefasst zu haben. Deshalb rät Schmitz allen, die in Coronazeiten heiraten wollen: Frühzeitig Kümmern! „Was Amtsgänge, Personalausweis-Beantragung, aber auch das Bestellen von Grußkarten angeht. Die Lieferzeiten sind lang, man muss viel Zeit im Voraus einplanen.“
Im Rückblick findet das Ehepaar: Der Tag der Eheschließung war trotz Corona ein sehr schöner und besonderer Tag. „Wir sind sehr zufrieden mit der Entscheidung und damit, wie unsere Standesbeamtin uns an diesem Tag begleitet hat.“ Wichtig sei außerdem gewesen, die Umstände mit Humor zu nehmen. Denn das brauche es gerade in diesen Zeiten besonders.
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