Hattingen. Mit einem Café ist Röstmeister Olaf Scherff in Hattingen an den Start gegangen. Nun beliefert er mit Mayola 300 Supermärkte. Sein Erfolgsrezept.

„Ich führe lieber Gespräche und trinke nebenbei Kaffee, als Kaffee zu trinken und nebenbei Gespräche zu führen“, sagt Kaffeeröstmeister und Mayola-Geschäftsführer Olaf Scherff aus Hattingen. Denn für ihn muss der Kaffee vor allem eines: Kaffee bleiben.

Der gebürtige Bochumer lebt seit 2005 in Hattingen und weiß: „Das Ruhrgebiet trägt Industriekultur in sich, die Städte um Hattingen herum bildeten lange Zeit eine Zechenlandschaft. Und so sollte auch Kaffee für mich schmecken. Irgendwie ehrlich und ohne Firlefanz.“

Mayola-Kaffee ist in mehr als 300 Supermärkten erhältlich

Nach seiner Ausbildung zum Kaffeeröstmeister und Barista in Österreich, eröffnete der 44-Jährige 2005 das damalige Café Maya in Hattingen. Ein paar Jahre später machte er zusätzlich eine Rösterei auf. Mittlerweile hat das Café geschlossen und die Mayola-Kaffeebohnen sind deutschlandweit in mehr als 300 Supermärkten erhältlich. Sogar einige Supermärkte in den Niederlanden werden von Mayola beliefert.

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Begonnen hat der Verkauf von Kaffeebohnen mit einer provisorischen Plastiktüte. „Einmal kam ein Kunde zu uns ins Café und fragte, ob er uns den Kaffee nicht abkaufen könnte. So haben wir den ersten Kaffee in einer kleinen Tüte abgepackt. Daraus wurden dann immer mehr“, erzählt Scherff.

An einem Montag, an dem das Café immer geschlossen hatte, radelte ein weiterer Kunde mit seinem Fahrrad aus Mülheim an und nachdem er feststellte, dass er umsonst gekommen war, machte er den Vorschlag, den Kaffee doch auch im Supermarkt zu verkaufen. „Da dachte ich: Warum eigentlich nicht.“

„Die Hattinger haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin“

„Im ersten Supermarkt, im Rewe Lenk in Blankenstein, habe ich die ersten Einkäufe mit Mayola selbst getätigt und meine Mutter geschickt, die Packungen zu kaufen“, erinnert sich Scherff mit einem Lachen. Nachdem das Geschäft immer besser lief, entschloss er sich, das Café zu verkaufen und den Fokus auf die Rösterei zu setzen.

„Die Menschen hier in Hattingen haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Hätten sie damals nicht so viel Vertrauen in Mayola gehabt und den Kaffee gekauft, hätte die Firma nicht so schnell expandieren können.“

Unternehmen versteht sich als rundum nachhaltig und sozial

Im Gegenzug möchte der Inhaber seine Kunden mit bestem, fair gehandeltem Kaffee aus der Langzeitröstung beglücken: „Unser Fokus ist, dass Mayola nicht nur Kaffee produziert, sondern dass sich unser Unternehmen als rundum nachhaltiges und sozial engagiertes Konzept versteht“, so Scherff.

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Somit werden die Verpackungen klimaneutral versendet, Strom wird aus einem Erzeuger gewonnen, der mit Windkraft hergestellt wird, und die Verpackungen sollen künftig ohne Plastik und Mikroplastik sein. Zudem haben Scherff und sein Team eine Blumenwiese an der Paasmühle angemietet, auf der Obstbäume für Insekten angebaut werden sollen.

Diakonie ist in den Onlineshop eingebunden worden

Als die Corona-Pandemie kam, bezog der Mayola-Chef kurzerhand die Diakonie in seinen Onlineshop mit ein, sodass körperlich und geistig behinderte Menschen, denen viel Arbeit weggebrochen ist, nun bei ihm mithelfen konnten.

„Durch meine Arbeit und die Konzeption in Zusammenarbeit mit meinem Team versuche ich mich nun auch privat, vegan zu ernähren und Plastikmüll zu vermeiden“, so Scherff. Denn der ganzheitlich soziale und nachhaltige Ansatz geht bei ihm über die Tür der Rösterei hinaus.

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