Hattingen. Mutter und schwangere Tochter leiden an Long Covid. Sie berichten von Post-Corona-Symptomen – und wie die Naturheilkunde-Klinik Hattingen hilft.
Atemnot, Schmerzen am ganzen Körper, Wortfindungsstörungen: Die Palette der Long-Covid-Symptome einer Mutter und einer Tochter aus Süddeutschland ist groß. Beide lassen sich nach ihrer Corona-Erkrankung in der Klinik für Naturheilkunde in Hattingen-Blankenstein behandeln. Und spüren schon Besserung.
Atemnot, trockener Husten, Lungenentzündung: Am 30. Oktober 2020 erhielt die 61-Jährige die Diagnose ihrer Corona-Erkrankung: „Mir ging es einen Monat lang sehr schlecht. Danach hatte ich überall Schmerzen, ich leide immer noch an Gedächtnisverlust, habe Wortfindungsstörungen und Konzentrationsschwäche, Atemprobleme. Das Gehirn war entzündet.“
Long Covid: Naturheil-Klinik Hattingen hilft Mutter und schwangerer Tochter
Ihre Tochter (30) erhielt die Diagnose am 2. November 2020. Bei ihr machte sich die Infektion mit Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Geschmacksverlust bemerkbar. Inzwischen ist sie längst Corona-negativ und außerdem schwanger – doch Kopfschmerzen, Migräne, Rückenschmerzen, Müdigkeit sind geblieben.
Klinik für Naturheilkunde
Die Klinik für Naturheilkunde in Hattingen-Blankenstein, deren Direktor Prof. Dr. André Beer ist, gehört zum Katholischen Klinikum Bochum.
Die naturheilkundliche Komplexbehandlung ermöglicht es, alle klassischen Naturheilverfahren gleichzeitig seriell beim Patienten einzusetzen: Wasser-Wärmetherapie, Heilpflanzentherapie, Ernährungstherapie, Bewegungstherapie und Massage, Ordnungstherapie.
Auf Empfehlung der Schwester der 61-Jährigen kamen die Frauen vom Bodensee und aus dem Schwarzwald nach Hattingen in die Klinik von Prof. Dr. André Beer. Bei der 30-Jährigen, so stellte er gleich bei der Aufnahme anhand der Blutwerte fest, waren die Entzündungswerte immer noch hoch. „Das Virus löst Entzündungen im ganzen Körper aus, kann das Gehirn, die Gelenke, das Herz betreffen. Das zentrale Nervensystem ist oft angegriffen.“
Long-Covid-Symptome sind vielfältig und können den ganzen Körper betreffen
„80 Prozent der stationär aufgenommenen Corona-Patienten leiden nach der Erkrankung weiter an starken Beschwerden, ebenso wie ein Drittel der Patienten mit leichtem Verlauf“, erklärt Beer. Long Covid nennt sich das, was sich mit Erschöpfungssyndrom, Schmerzen, Depression, Angst, Atembeschwerden, Entzündungen äußern kann.
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„Eine neue niederländische Studie zeigt, dass 86 Prozent aller Patienten mit Long Covid zu Lungen-Fibrosen neigen.“ Die machen das Atmen schwer. Der Vorteil der Klinik für Naturheilkunde: „Sie behandelt ganzheitlich“, erklärt Beer.
Die Klinik für Naturheilkunde in Hattingen hilft Patienten ganzheitlich
Individuell hat er den Behandlungsplan für die beiden Patientinnen erstellt. Atemtherapie, Physiotherapie, Infusionen mit einer Vitamin-Kombination, weil „das Immunsystem immer noch geschwächt ist“. Bei der schwangeren Patientin wirken eine Reihe von naturheilkundlichen Medikamenten antientzündlich. Wickel und Auflagen gehören auch zur Behandlung. Mit Thymian sorgen sie beispielsweise für eine bessere Lungendurchblutung.
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„Das Konzept Psyche-Körper-Geist ist wirklich unschlagbar“, sagt die 61-Jährige, die sich nach einer Woche schon deutlich besser fühlt. „Vorher konnte ich ja gar keine Physiotherapie machen, man durfte mich gar nicht anfassen, weil jede Berührung schmerzte“, erinnert sie sich. Ihre Lymphödeme haben sich verbessert. „Auf einer Schmerzskala von eins bis zehn bin ich von zehn auf drei gekommen. Ich bin selbst total überrascht, wie gut die Therapie anschlägt.“ Zu der in ihrem Fall auch das Heilfasten zählt. „Auch das wirkt antientzündlich“, betont Beer.
Klinik-Team will Behandlungserfolge bei Long-Covid-Patienten langfristig beobachten
Die 30-Jährige spürt eine Linderung der Beschwerden in der Brustwirbelsäule, kommt wieder zu Kräften. Schon zehn Patienten mit Long Covid hat Beer in seiner Klinik behandelt, darunter auch eine Patientin, die beatmet worden war. „Derzeit entwickeln wir ein Konzept, um langfristig nachzuhalten, wie die Therapie wirkt“, erklärt Beer.