Hattingen. Unbekannte haben die entwendeten Teile der Nikolaus-Groß-Stele in den Dom in Hattingen zurückgebracht. Die Hintergründe liegen weiter im Dunkeln.

Unbekannte haben im Verlauf der vergangenen Tage die aus der katholischen Kirche St. Mauritius gestohlene Bronze-Plastik in den Dom in Niederwenigern zurückgebracht. Eine Mitarbeiterin der Gemeinde fand das entwendete Kunst-Objekt, das zur Gedenkstätte für den Seligen Nikolaus Groß in dessen Taufkirche gehört, in der Nähe der Orgelbühne.

Die Bronze-Plastik war irgendwann nach dem 23. Januar entwendet worden. Der Diebstahl der Bronze zu Füßen der Stele war zunächst nicht aufgefallen, weil ein Gedenkkranz die Stelle verdeckte. Vor zwei Wochen war entdeckt worden, dass das Objekt zu Füßen der Gedenkstele fehlte.

Der Staatsschutz hat ermittelt

Das komplette Gotteshaus war danach bis in den letzten Winkel abgesucht worden – ohne Erfolg. Die Polizei gab den Fall an die Staatsschutz-Abteilung in Hagen weiter, da zu der verschwundenen Bronze ein zerbrochenes Hakenkreuz gehört.

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„Die Bronze ist, so wie es aussieht, unbeschädigt“, freut sich der Vorsitzende des Vereins Nikolaus-Groß-Niederwenigern, Michael Kriwet, über den überraschenden Fund. Zunächst wurde die etwa drei Kilogramm schwere Plastik weggeschlossen, um die weiteren polizeilichen Ermittlungen zu unterstützen.

Kalte Füße bekommen

Ob die Tat politisch motiviert war oder Metalldiebe am Werk waren – die Hintergründe der Tat sind weiterhin unklar. Warum es sich die Täter jetzt wieder anders überlegten, kann Kriwet nur vermuten. „Natürlich ist es nur Spekulation. Aber es könnte sein, dass durch die Berichterstattung in den Medien und die Ermittlungen der Kriminalpolizei und des Staatsschutzes, jemand kalte Füße bekommen hat.“

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Pfarrer Andreas Lamm, Leiter der Stadtpfarrei St. Peter und Paul, zu der St. Mauritius gehört, ist zwar weiterhin „erschrocken darüber, dass überhaupt jemand etwas aus einer Kirche stiehlt, aber erst recht von einer Gedenkstätte eines Menschen wie Nikolaus Groß“. Gleichzeitig freut er sich, dass nun „alles wohl ein gutes Ende gefunden hat“.

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Nach dem Kunstraub hatten sich beide großen Kirchengemeinde Gedanken über die Sicherheit in ihren Gotteshäusern gemacht. In St. Mauritius soll die Gedenkstätte besser ausgeleuchtet werden. Die evangelische St.-Georgs-Gemeinde will eine Alarmanlage anschaffen.