Hattingen. Die Ablehnung gegen Astrazeneca ist in Hattingen und den anderen EN-Städten geringer als anderswo. Impfzentrum klagt über Impfstoff-Knappheit.

Im Vergleich zum Land gibt es im EN-Kreis eine gute Quote für Astrazeneca: Sieben von 100 Impflingen lehnen das zwischenzeitlich gestoppte Vakzin ab, teilt das Kreisgesundheitsamt mit. Landesweit liegen die Quoten eher im zweistel­ligen Bereich (bis zu 20 Prozent). Unterdessen wird dieser Impfstoff auch im EN-Impfzentrum knapp.

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1000 Astrazeneca-Dosen weniger geliefert als angekündigt

In dieser Woche werden 1000 Dosen weniger geliefert als angekündigt. Zwar können nach wie vor alle abgemachten Termine bedient werden, doch der Unmut bei den Mitarbeitern in Ennepetal wächst. „Immer­ wieder wird ein ,Mehr’ angekündigt, faktisch verwalten wir hier vor Ort aber nach wie vor einen Mangel. Das aktuelle ,Weniger’ an Astrazeneca steht hierfür quasi beispielhaft“, so Dr. Christian Füllers, ärztlicher Leiter des Impfzentrums.

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Für einen Ausgleich sorgt zurzeit der Moderna-Impfstoff, der von den mobilen Impfteams in den Einrichtungen der Eingliederungshilfe genutzt wird.

Knapp 25.000 Menschen im EN-Kreis sind bislang geimpft worden

Im Ennepe-Ruhr-Kreis sind bislang knapp 25.000 Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden, mehr als 10.000 von ihnen haben auch die zweite Dosis bekommen. Rund 20.000 Impfungen zählt das Impfzentrum, der Rest wurde von mobilen Impfteams durchgeführt.

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Um noch mehr Willige aus den aktuell impfberechtigten Berufs- und Personengruppen bedienen zu können, wird das Impfzentrum im April noch einmal seine Kapazitäten erweitern – die fünf Impfstraßen sollen dann täglich bis 22 Uhr zur Verfügung stehen. Doch hierbei sorgt die Astrazeneca-Knappheit jetzt für einen herben Dämpfer: „Angesichts der unklaren Verfügbarkeit sind weitere Terminvereinbarungen derzeit aber unmöglich, ob die längeren Öffnungszeiten tatsächlich ausgeschöpft werden können, ist unklar.“

Terminvereinbarungen sind jetzt nur noch telefonisch möglich

Eben diese Terminvereinbarungen sind jetzt nur noch telefonisch möglich. Denn zwei Monate nach dem katastrophal verlaufenen Start der Buchungen hat die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) inzwischen die Möglichkeit über die Internetseite www.116117.de eingestellt.

>>> Was Sie zum EN-Impfzentrum wissen müssen, lesen Sie hier

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Damit reagiert die KV auf Rückmeldungen, dass auch Menschen, die jünger als 80 Jahre sind, einen Termin buchen konnten. Auch im EN-Impfzentrum ist es immer wieder zu solchen Fällen gekommen – das Sicherheitspersonal musste die Impfwilligen an der Tür abweisen und wieder nach Hause schicken. Von den Organisatoren der KVWL selbst gibt es keine Stellungnahme.

Biontech-Impfstoff ausschließlich der Altersgruppe 80plus vorbehalten

Der EN-Kreis stellt nun noch einmal klar, dass der Biontech-Impfstoff zurzeit ausschließlich der Altersgruppe 80plus vorbehalten sei. Wer noch keinen Impftermin hat, kann diesen nun unter der Rufnummer 0800/116117 02 täglich zwischen 8 und 22 Uhr machen.

Schnelltest-Konzepte für Betriebe

Was dem Kreisgesundheitsamt zurzeit auch wichtig ist: Zahlreiche Unternehmen hätten an den vergangenen Tagen Konzepte für Schnelltests unter ihren Mitarbeitern eingereicht. Es ist aber nicht der richtige Ansprechpartner.

Hierzu lautet der klare Hinweis aus dem Kreishaus des Ennepe-Ruhr-Kreises: Diese Konzepte sind von den Firmen mit ihren Betriebsärzten und nicht mit dem Gesundheitsamt abzustimmen.

In Hattingen gibt es unterdessen immer mehr Schnelltest-Gelegenheiten für Bürger – etwa im Krämersdorf im Altstadt-Schnelltest-Zentrum (mo-fr, 9 bis 19 Uhr) mit bislang zwölf Schnelltest-Plätzen.

Zurück zu den Astrazeneca-Impfungen: Das Impfzentrum arbeitet aktuell daran, die in der vergangenen Woche wegen des mehrtägigen Impfstopps ausgefallenen rund 900 Termine zeitnah nachzuholen. Dafür wurde jetzt die Verlängerung der Öffnungszeiten am Abend um zwei Stunden verlängert.

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