Hattingen. Besonders Senioren fühlen sich während des Lockdowns oft einsam. Wie es zu dem ehrenamtlichen Projekt „Besuch per Telefon“ in Hattingen kam.
Das Projekt „Besuch per Telefon“ dient dazu, älteren Menschen, die sich einsam fühlen, zum Austausch zu verhelfen. Entwickelt hat es die Initiative „Altengerechtes Quartier Welper“.
„Oft haben Senioren keinen Zugang zum Internet oder den sozialen Medien, um sich mit anderen Menschen zu vernetzen“, sagt Projektleiterin Rita Nachtigall. Sie organisiert, dass Ehrenamtliche einmal in der Woche mit Senioren telefonieren und über alles sprechen, was die älteren Menschen gerade bewegt. Laut Nachtigall ist dieser Kontakt gerade in Zeiten von Corona besonders wichtig.
Junge Menschen helfen ehrenamtlich
Aktuell sind fünf Gesprächspaare im regelmäßigen Austausch miteinander. Das möchte Nachtigall erweitern: „Wir suchen sowohl nach ehrenamtlichen Helfern, als auch nach Senioren, die Lust auf nette Telefongespräche haben.“
Denn das Projekt sei ein gegenseitiges Geben und Nehmen: „Das Ganze soll eine Telefonfreundschaft werden, bei der sich auch die Ehrenamtlichen mitteilen können.“ Besonders freut es Nachtigall, dass sich viele junge Menschen ehrenamtlich betätigen wollen. Für sie möchte die Projektleiterin persönliche Treffen organisieren, sobald es die Corona-Situation wieder zulässt. Sie findet es wichtig, dass die Ehrenamtlichen untereinander über ihre Erfahrungen sprechen können.
Die Organisation ist aufwendig
Die Koordination kostet Nachtigall viel Arbeit. Telefonzeiten müssen abgestimmt werden und die Gesprächspartner auf einer Wellenlänge sein. Deshalb bittet sie beide Seiten nach den Telefonaten um eine Rückmeldung. „Die meisten reagieren sehr positiv. Allerdings habe ich auch schon erlebt, dass die Chemie nicht stimmte und ich mich darum kümmern musste, einen anderen Gesprächspartner zu finden.“
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Daher ist es der Koordinatorin wichtig, vor den ersten ehrenamtlich geführten Telefonaten selbst mit den Senioren zu sprechen, um ihre Bedürfnisse besser kennenzulernen und geeignete Gesprächspartner zu vermitteln.
Es gibt Ideen für neue Konzepte
„Am Anfang braucht es Fingerspitzengefühl, da viele Senioren zuerst unsicher sind und Vertrauen aufbauen müssen.“ Für Ehrenamtliche sind deshalb Schulungen geplant. Dort soll beispielsweise geklärt werden, welche Themen sich für erste Gespräche eignen. Zudem plant Nachtigall Telefonketten, mit dem Ziel, dass Senioren sich bald untereinander vernetzen und anrufen können. „Das Projekt liegt mir sehr am Herzen und ich sammle gerade viele Ideen, wie ich das weiter ausbauen kann.“
Interessierte können sich bei Rita Nachtigall melden: Telefon 0151 62875433, E-Mail: aq@stadtumbau-welper.de.
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