Sprockhövel. Zu viel Trockenstress: Den Bäumen in Sprockhövel geht es nicht gut. Zwei Waldflächen im Stadtgebiet - alte Buchenbestände - werden jetzt gefällt.
Auf zwei weiteren Waldflächen in Sprockhövel stehen Abholzungsarbeiten an: Eine liegt an der Hiddinghauser Straße, hinter der Feuerwehr, und eine weitere im Bereich der Löhener Egge. Schuld ist allerdings nicht primär der derzeitige Winter, sondern die viel zu trockenen Sommer.
80 Jahre alte Buchen müssen weichen
„Der Wintereinbruch hat es nicht wesentlich beeinflusst“, bestätigt der zuständige Sachbearbeiter der Stadt Sprockhövel, Dirk Hölzel. Allerdings erhöhe die Schneelast an einigen Stellen die Bruchgefahr. Dennoch sind es letztlich die Trockenschäden, die die Stadt nun zwingen, einen großen Teil der rund 80 Jahre alten Buchen zu fällen. Insgesamt gehe es um vier bis fünf Hektar Waldfläche, schätzt Hölzel – also rund 20 bis 25 Prozent des Waldes, der sich im städtischen Eigentum befindet. Bemessen an der gesamten Waldfläche auf dem Stadtgebiet - rund 90 Prozent sind in Privatbesitz - ist es ein kleiner Teil.
Dennoch ärgerlich für die Stadt, denn das Fällen muss sein, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Ansonsten verfolge Sprockhövel eine naturnahe Waldbewirtschaftung, sagt Hölzel, „und auch Totholz ist im Wald hochgradig wertvoll“. Sprich: Würden an den beiden Stellen keine Personen- oder Sachschäden drohen, würde man die Bäume stehenlassen.
Komplettfällung an der Löhener Egge, Durchforstung an der Hiddinghauser Straße
Der Bereich an der Löhener Egge ist klein, liegt zwischen Straßen und bebauten Grundstücken und weist erhebliche Trockenschäden auf, sodass eine vollständige Fällung nötig wird. Danach soll die Fläche entweder naturverjüngt werden, oder – falls das nicht ausreicht – wieder aufgeforstet. An der Hiddinghauser Straße hingegen reicht es, eine größere Menge, aber nicht alle Bäume zu entnehmen. Diese sogenannte Durchforstung soll eine stufenweise Naturverjüngung ermöglichen.
Schon im vergangenen Jahr hatte die Stadt Sprockhövel sich von zwei kleinen Waldstücken trennen müssen, ebenfalls Buchenbestände, ebenfalls Trockenschäden. Derzeit befindet sich die Wiederbepflanzung der beiden Flächen im Bereich „Am alten Knapp“ in Planung. „Hierfür sind wir gerade auf der Suche nach passenden Baumarten“, erläutert Hölzel. Denn bislang befinden sich in städtischem Besitz hauptsächlich Buchen-Monokulturen. Künftig werden aber Bäume gebraucht, die mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen besser zurechtkommen. Ein Laubmischwald sei wahrscheinlich.
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Auch Fichten an der Gevelsberger Straße müssen weg
Allerdings sind Buchen nicht die einzigen Bäume, denen es in Sprockhövel schlecht geht. Auch einige Fichten, im Bereich der Straßenböschung an der Gevelsberger Straße, werden zeitnah abgeholzt. Auch ihnen hat die Trockenheit der vergangenen Sommer zugesetzt.
Die Arbeiten in den Waldbereichen an der Hiddinghauser Straße und der Löhener Egge können, je nach Witterungsverhältnissen, noch bis zum Monatsende andauern. Für eventuelle Verkehrsbehinderungen im Rahmen der Arbeiten bittet die Stadt um Verständnis.