Hattingen. Die Termin-Vergabe für Corona-Impfungen verärgert nach wie vor täglich die Menschen in Hattingen. Hier sind ihre abenteuerlichen Berichte.

Das Impf-Chaos schlägt weiter hohe Wellen. Täglich melden sich WAZ-Leserinnen und -Leser mit ihren bisweilen abenteuerlichen Berichten, wie sie versucht haben, an einen Termin zu kommen. Es wirkt nach wie vor unkoordiniert.

+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Hattingen verpassen? Dann können Sie hier unseren Newsletter abonnieren. Jeden Abend schicken wir Ihnen die Nachrichten aus der Stadt per Mail zu. +++

KVWL will beunruhigte Bürger beruhigen

Mehrere Leserinnen und Leser berichten, ihnen werde am Telefon gesagt, dass es für das Impfzentrum des EN-Kreises in Ennepetal zurzeit keine Termine gebe. Dagegen­ sagt die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), dass regelmäßig Termine freigeschaltet werden. „In Kürze wird zudem das Termin-Buchungsfenster bis Ende April geöffnet, sodass deutlich mehr Termine zur Verfügung stehen werden“, heißt es in der jüngsten Pressemitteilung. „Wichtig ist: Es ist ausreichend Zeit und Vorlauf für die Terminvergabe, so dass jeder, der geimpft werden möchte, drankommen wird – wenn auch nicht sofort.“

Termin nachts um 1 Uhr ergattert

„Heute Nacht (1 Uhr) ist es mir nach fast genau einer Woche ständiger Versuche endlich gelungen, online einen Impftermin für meinen Vater und meinen Onkel zu ergattern. Natürlich habe ich die frühesten Termine gebucht. Und zwar am 28.03.. Ich bin wirklich entsetzt.“ Dies schreibt Petra Wiggers in der Nacht zum Sonntag um 1.27 Uhr.

Handy war für Termin erforderlich

Eduard Fehrholz hat Folgendes erlebt: „Seit mehr als vier Tagen warte ich als Berechtigter auf einen Impftermin. Da ich kein Handy besitze, hat man mich im Internet hängen lassen. Der Aufforderung, meine Telefonnummer einzugeben, habe ich Folge geleistet und auf den sechsstelligen Code, der mir telefonisch mitgeteilt werden sollte, gewartet. Aber leider wurde mir der Code nicht mitgeteilt, das Telefon blieb stumm.“ Er rief daraufhin beim Hattinger Bürgertelefon an. „Es kam eine nette Dame ans Telefon und die hat mir wirklich geholfen. Letztlich kam heraus, dass es eine Handynummer sein musste. Sollte ich mir schnell ein Handy kaufen? Die freundliche Hattinger Dame hatte die Lösung: Leihen Sie sich doch ein Handy und geben Sie diese Nummer ein. Das war die Lösung und es hat wirklich geklappt.“

Arbeitsweise gegen Menschen gerichtet

Petra Block rief beim Versuch, einen Impftermin für ihren 92 Jahre alten Vater zu bekommen, das Bürgertelefon der Landesregierung an. Ihr wurde gesagt, dass „alle über 80-Jährigen zügig ihren Termin erhalten würden“. Die Menge der dafür vorgesehenen Impfdosen stünde parat. „Garantiert!“ Zudem wurde ihr gesagt: „Man solle nicht alles glauben, was in den Medien verbreitet würde. Dies seinen Infos aus erster Hand!“ Petra Block meint: „So wird man erst mal ruhig gestellt! Diese Arbeits- und Sichtweise stinkt zum Himmel und ist gegen die Menschen in NRW gerichtet!“

>>> Mehr Nachrichten aus Hattingen und Sprockhövel